Durch die Elsteraue und Lindenthaler Ebene.
69
liegen, vorbei. Lindenthal kennzeichnet sich als reines Bauerndorf.
Wir verfolgen die Landstraße nach Norden und überschreiten einen
hinter Lindenthal weggehenden, von Wiesen beiderseitig eingefaßten
Zufluß der Rietzfchke, der einen kleinen Teich speist, aber nur im
Winter und Frühjahr dauernd Wasser führt. Wir kommen an
das Forsthaus Breitenfeld, welches südlich vom Breitenfelder
Walde liegt. Am Walde führt ein zerfahrener Weg hin, welcher
sich jenseit der Landstraße fortsetzt. Er ist eine alte Straße
zwischen Halle und Taucha, aus welcher früher viel Hallesches
Salz befördert wurde. Daher führt er den Namen Salzstraße.
Wir verfolgen diese alte Straße nach West bis an den Westrand
des Waldes. Von hier an bildet sie die Landesgrenze von
Sachsen. Die Grenze geht auch am Westrande des Waldes hin,
wo Grenzsteine stehen, welche auf der einen Seite K. P. und auf
der andern K. S. zeigen. Gehen wir am Waldrande hin, so
kommen wir wieder auf die Landsberger Landstraße. Nach Norden
sehen wir weit in die preußische Provinz Sachsen, Kreis Delitzsch,
hinein. Das Land fällt von hier ganz sanft nach Norden wie
nach Süden ab. Wir stehen auf der Wasserscheide zwischen Elster
und Mulde.
Von hier gehen wir auf der Landsberger Landstraße zurück
bis an den Fahrweg nach Breitenseld. Diesen verfolgen wir bis
an das Rittergut Breitenfeld. Neben dem Wohnhaus des
Gutsherrn und den Wirtschaftsgebäuden sehen wir eine Reihe
kleiner mit Stroh gedeckten, aus Lehm und Holz bestehenden
Hütten. Vor jeder liegt ein Gärtchen. Sie gehören dem Guts¬
herrn und werden von den auf dem Gute arbeitenden landwirt¬
schaftlichen Arbeitern bewohnt. Innerhalb einer Obstpflanzung
führt ein Fahrweg östlich. Auf diesem treffen wir das Denkmal
der Schlacht vom 7. September 1631. Es ist ein dicker
Sandsteinwürsel, welcher von einem Eisengitter umgeben ist.
Tilly kam mit seinem Heere über Eutritzsch und Wiederitzsch von
Leipzig her und traf mit dem von Gustav Adolf geführten, ans
Schweden (westl. Flügel) und Sachsen (östl. Flügel) bestehenden
Protestantischen Heere, welches von Schladitz und Podelwitz herauf¬