Full text: Für Tertia (Teil 4, [Schülerband])

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Er herrschet noch stets durch die Hallen, 
Und drohen dem Vaterland Kriege und Not, 
Dann dröhnt durch die Hallen des Ritters Gebot, 
Und drinnen beginnt es zu leben. 
6. Gewaltige Recken steigen hervor, 
Gewappnet aus schattigen Nossen, 
Er führt in die Lüfte sie nächtens empor, 
Die dunkeln, wilden Genossen; 
Dort raset sein Horn, dort dröhnet sein Schild, 
Dort schnaubet sein Roß, dort rufet er wild 
Und warnet die heimischen Gauen. 
7. So zog er voran noch jeglichem Krieg, 
Den wild die Nachbarn entfachten. 
Und feierte Niederlage und Sieg 
In brausenden Geisterschlachten; 
Doch nahet der Frieden, er sieht es voraus 
Und zieht mit dem wilden Heere nach Haus; 
Doch stets noch braust es hernieder: 
8. „Mein Vaterland du, du bist meine Lust, 
Mein Lieb, das ich ewig umfange; 
Dir schwillet mein Arm, dir glüht meine Brust, 
Dich feir ich im brausenden Sange; 
Im Ost und im West, im Süd und im Nord 
Ich reite und streite dir immerfort, 
Dein Herold zu Krieg und zu Frieden." 
Wolf gang Mliller (1848} 
6. Der Taucher. 
1. „Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, 
Zu tauchen in diesen Schlund? 
Einen goldnen Becher werf ich hinab, 
Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund. 
Wer mir den Becher kann wiederzcigen, . 
Er mag ihn behalten, er ist sein eigen!" 
2. Der König spricht es und wirft von der Höh 
Der Klippe, die schroff und steil 
Hinaushängt in die unendliche See, 
Den Becher in der Charybde Geheul. 
„Wer ist der Beherzte, ich frage wieder, 
Zu tauchen in diese Tiefe nieder?"
	        
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