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Thüringer Becken
119. Der Kleine Hörfeiberg bei Wutha. Phot. von c. Hbf in Frankfurt a. m.
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz dehnt sich eine große, tiefer liegende Landscholle aus, in
der die in jenen beiden Gebirgen längst abgetragenen jüngeren Gesteine, namentlich die der Trias,
erhalten sind. Je nachdem der Buntsandstein, der Muschelkalk oder der Keuper die Oberfläche bilden,
wechselt der Landschaftscharakter. Die Randabfälle des harten Muschelkalkes stellen kahle, steil ab-
fallende Bergzüge dar, von denen die Hörselberge bei Eisenach die bekanntesten sind.
120. Wanfried an der Werra und der Steilabfall des Cichsfeldes.
Phot. der Hofkunltanlfalt Karl Thoericht in Hann.-münden.
Am höchsten erhebt sich der Muschelkalk Thüringens über seine Umgebung an der Westgrenze des Thü-
ringer Beckens als das Eichsfeld, das namentlich nach Süden und Westen hoch und steil gegen das
Werratal abfällt. Unser Bild zeigt die charakteristischen Formen solcher Muschelkalkabfälle: bastions-
artig zwischen Erosionseinschnitten vorspringende Bergpfeiler, die oben steil, nach unten schwächer ge-
böscht sind. Während das Werratal fruchtbar und volkreich ist, vermag das rauhe, wasserarme Eichs-
feld nur eine dünne Bevölkerung zu ernähren.