Full text: Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen

Erdkundliche Literatur. 
Karten. Die Grundlage der Kenntnis eines Landes wird immer dessen 
kartographische Aufnahme sein. Sie erfolgt in Ländern, wo der Staat die Landes- 
aufnähme nicht in die Hand nimmt, also zumeist in allen noch wenig bekannten 
Gebieten der Tropen, Jnnerasiens, der Arktis und Antarktis usw., in: wesent- 
lichen durch Ro u t e n au f n ah m e n der Forscher und Reisenden. Erst wenn 
der Staat die Landesaufnahme unternimmt, vermögen wir aus einer Karte 
größeren Maßstabes die topographischen Einzelheiten des ganzen Landes dar- 
zustellen. Bei uns bilden die Meßtischblätter 1: 25 000 die Grundlage, 
aus denen die nun für das ganze Reich vollendet vorliegende sog. General- 
st abskarte 1:100 000 erwachsen ist. Andere Länder wenden für diese grnnd- 
legenden Karten zum Teil andere Maßstäbe an. Eine Karte für die ganze 
Erde in gleichmäßigem Maßstabe ist neuerdings auf Pencks Anregung (in: 
Maßstab 1:1000000) unter Mitwirkung fast aller Kulturnationen begonnen 
worden. Als zusammenfassende Kartenwerke kommen die Handatlanten 
in Betracht, von denen der Stielers, Gotha, begonnen 1817, jetzt in 9. Auf- 
läge erschienene an der Spitze, auch unter den ausländischen, steht. Daneben 
ist als wichtig zu nennen A n d r e e s A l l g e m. Handatlas, Leipzig, und 
Debes' neuer Handatlas, Leipzig. Sie dienen im wesentlichen topographi- 
schen Zwecken und geben die Oberflächengestaltung der Länder nur ungenügend 
wieder. Hier setzen die Schulatlanten ein, die auch von der Oberflächengestaltung 
der Landschaften möglichst getreue Bilder geben wollen, z. B. Debes,Diercke- 
Gäbler, Sydow-Wagner, Lehmann-Petzold, Fischer- 
G e i st b e ck. Zu diesen Kartenwerken kommen noch einige, die speziellen Zwecken 
der allgemeinen Erdkunde dienen oder nur Teile der ganzen Erde umfassen. Von 
letzteren nenne ich nur Vogels ausgezeichnete Karte des Deutschen 
Reiches und Lepsins' geologische Karte des Deutschen 
Reiches, beide im Maßstabe 1: 500 000. Ferner wären dann zu ei> 
wähnen die internationale geologische Karte von Europa 
(1:1 000 000), seit 1894 in Berlin erscheinend, der ausgezeichnete, Geologie, 
Hydrographie, Meteorologie, Erdmagnetismus, Pflanzen- und Tierverbreitung 
und Völkerkunde in je einem besonderen Teil behandelnde Physikalische 
Atlas von Berghaus, Gotha. — Für die Küstengebiete werden von den
	        
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