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und sodann alle freien Männer, die wenigstens vier Husen Land als Eigenrum be¬
saßen. (Ein Hufe — 30 Morgen. Ein Morgen war so viel Land, wie man
mit einem Gespann in einem Tage bearbeiten konnte.) Auf Befehl des Königs
mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen. In einem Schreiben Karls an einen
Abt heißt es:
„Wir gebieten dir, dich am 17. Juni in Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten
Sammelorte pünktlich einzufinden. Du sollst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahm-
kommen, daß du von da schlagfertig ziehen kannst, nämüch mit Waffen und Gerät und
anderen Kriegserforderniffen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und
Lanze, ein zweihändiges und em kurzes Schwert, Bogen und Köcher mti Pfeilen habe.
Dann, daß ihr habet auf euren Wagen: Hacken Keile, Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite,
eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Dir Wagenvorrätr müssen vom
Sammelplätze an auf drei Monate reichen, Waffen und Kleider auf eit halbes Jahr Ins¬
besondere aber gebieten wir euch, wohl darauf zu achten, daß ihr h guter Ordnung zu
dem angegebenen Orte ziehet und euch nicht unterstehet, irgend etwas zu nehmen außer
Futter für das Vieh und Holz und Wasser."
5. Krieg mit den Langobarden. 774. Anfangs regierte Karl mit 774
seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich. Nach dessen Tode nahm er das ganze
Frankenland allein in Besitz. Die Witwe Karlmanns floh mit ihren Söhnen
zum Langobardenkönige Desiderius, einem Todfeinde Karls. Dieser hatte
nämlich früher eine Tochter des Langobardenkönigs zur Frau gehabt, aber bald
verstoßen und ihrem Vater zurückgesandt. Gern nahm darum Desiderius die
Flüchtigen auf und verlangte vom Papste, daß er die Söhne Karlmanns zu
Frankenkönigen falbe. Da sich jedoch der Papst weigerte, überzog ihn Desiderius
mit Krieg und nahm ihm das Stück Land, das ihm Pipin geschenkt hatte. Auf
den Hilferuf des Papstes eilte Karl nach Italien, belagerte Desiderius in seiner
Hauptstadt Pavia, nahm ihn gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Nachdem
Karl dem Papste die Schenkung Pipins bestätigt hatte, machte er sich zum
Könige der Langobarden.
6. Die Zacblen. An der Grenze des Frankenlandes, zwischen Rhein und
Elbe, lebten die heidnischen Sachsen, die die Franken durch häufige Einfälle
beunruhigten.
Ihren Namen haben die Sachsen von „Sachs", einem kurzen, breiten Messer, da?
sie an einem Gurt um die Hüfte trugen. Woher sie gekommen, weiß man nicht. Erst,
nachdem der Name Cherusker verschwunden ist, hört man von ihnen. Wahrscheinlich
nahmen um diese Zeit alle germanischen Völker, die zwischen Rhein und Elbe wohnten,
den Namen „Sachsen" an. Sie zerfielen in Westfalen, Ostfalen und Engern. Die
Engern wohnten zu beiden Seiten der Weser, westlich von ihnen die Westfalen, östlich die
Ostfalen. Dazu kamen noch die Nordalbmger in Holstein. „Die Sachsen haben nie
Könige gehabt, sondern sie lebten wie die alten Germanen unter ihren Grasen und
Edelingen. Nur im Kriege vereinten sie sich unter freigewählten Herzögen."
Die Grenze zwischen den Sachsen und den Franken zog sich meist in der
Ebene hin und war nicht genau festgesetzt. Da wollten denn Raub, Mord und
Brand auf beiden Seiten kein Ende nehmen. Karl beschloß daher, die Sachsen
zu unterwerfen und zum Christentum zu zwingen. Von beiden Seiten wurde
der Krieg mit großer Erbitterung geführt. Die Sachsen stritten für ihren Wodan
und ihre Freiheit, die Franken für das Kreuz und ihre Weltherrschaft..
7. Krieg mit den Sachsen. Mit einem wohlausgerusteten Heere zog Karl 77s
778 ins Sachsenland und verwüstete alles mt Feuer und Schwert- Auch zer-
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