der brandenburgischm Geschichte.229
so erhielt er durch den Westphalischen Friedens¬
schluß das Herzogchum Hrnlerpommern/ das
Erzstift Mageburg, und die Hc6istifker Havel-
berg, M'Nden und Camin, weiche secularisirt,
d. t. in weltliche und erbliche Fürstentümer ver¬
wandelt wurden, und wegen der Gewissensfrei¬
heit hielt man sich an die Vertrage, -daß man
sich nach dem Jahre 1622. richten wolle, so daß
der Religionszustand so bleiben sollte, wie er m
diesem Jahre gewesen.
F. was für eine merkwürdige Begebenheit trug
sich im lIahre 1654. in Schweden zu?
A. Die Königinn Christina legte die Krone
nieder, welche Aufführung von einigen für eine
Heldenthat gepriesen, von andern als eine Thor¬
heit getadelt wird, in den Augen der vernünf¬
tigen aber nur seltsam zu seyn schien. Eine sel¬
ch? Handlung verdienet nur alsdann groß genen«
net zu werden, wenn sie durch wichtige Eewe-
gungsgründe veranlasset, durch sonderbare Um¬
stände begleitet, und in der Folge mit Großmuth
ertragen wird.
F. was.hatte ihr Nachfolger Larl Gustav
für eine Derrkung> art? ‘
A. Er suchte Gelegenheit, sich durch die
Waffen hervorzuthun; machte öffentlich be¬
kannt , daß leine Knegeörüstungen auf Rußland
gemünzel wären, und deß den Churfürsten um
dH Einräumung der Seehäfen Pillnuund Memel
ersuchen, so wie Gustav Adolph.ehmals den
P 3 Chur-