allem sind es, die das Staatsleben nie zur Ruhe kommen lassen, sie treten,
wo sie's ungestraft können, das Gesetz ungescheut mit Füßen; sie begehen
am Gegner unerhört grausame Verbrechen; sie stemmen sich hartnäckig
gegen alle höhere Gesittung und leben, obwohl sie nicht so träge sind wie
viele andere Südländer, doch in Armseligkeit dahin. Schauen wir durch
die offene Thüre in die jämmerliche Behausung — welche Unordnung ge¬
wahren wir da neben der zerlumpten, schmutzigen Armut! Die Fenster
fehlen ganz; der gesamte Hausrat besteht aus einem Kessel, einer Pfanne
und einigen höchst unsauberen Töpfen; der gleiche Raum wird als Wohn-
gemach und Küche, als Werkstatt und Trödelbude, als Stall für das Ge-
flügel benutzt, und zuletzt bettet man sich auf der harten Erde darin zur
Ruhe für die Nacht,
Die Indianer des Hochlandes sind breitschulterige, stämmige,
muskelstarke Leute. Sie blicken freier in die Welt als ihre Brüder in
Peru und Bolivia, und obgleich auch ernst wie diese unter dem Einflüsse
des rauhen Hochlandklimas und des jahrhundertelangen spanischen Joches,
haben sie das Lächeln noch nicht völlig verlernt. Schmntzig in ihren
Lebensgewohnheiten, schlecht gekleidet, lebt die Jndianersamilie zusammen-
gepfercht in dem engen Räume ihrer Hütte, die an Armseligkeit kaum
etwas zu wünschen läßt. Obwohl nach der Verfassung frei, ist der Ein-
geborene in Wirklichkeit meist doch Sklave des großen Grundherrn, wird
er heute noch ausgepeitscht. Hart ist sein Leben im rauhen Hochlande,
reich an Entbehrungen aller Art; aber selten wird er von Krankheit heim-
gesucht. Im heißen Küstenklima stirbt er schnell dahin. Unwissend und
abergläubisch im höchsten Grade, verbringt er sein ganzes Leben in harter
Dienstbarkeit.
Auch wilde Indianer leben noch in Ecuador, so die gutmütigen
Iumbos und die kriegerischen, unbändigen Jivaros; letztere haben ihre
Freiheit bis hente tapfer bewahrt. Alle wilden Eingeborenen haben ihre
Wohnsitze in den Gegenden östlich von den Cordilleren an den Zuflüssen
des Amazonas.
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