Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 
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Usenborn und Gelnhaar, die schon 1550 urkundlich bezeugte Linde ober- 
halb lvernings und die mächtige Linde am Dorfeingang von Illnhausen; die 
Roßkastanien am Friedhofe von Aulendiebach, in Büches und Salzhausen. 
Die Bewohner des Kreises. 
Die Bewohner des Kreises, Nachkommen chattisch-fränkischer und 
wohl auch allemannischer Familien, werden gewöhnlich dem fränkischen 
Stamme zugerechnet. Ihre Mundart ist die „oberhessische", welche sich von 
der anderer Stämme wesentlich unterscheidet' auch ist sie keineswegs in allen 
Orten des Kreises vollständig übereinstimmend. Eine Probe davon: 
Retsil. (Nesserchen ferr die Klahne.) 
lvoas drebt sich seatt eamm Mssegrond 
Tann klappert Doach eann Noacht? 
's gihr öhrrt weannbahm eann eaß rond, 
(F Garz, der hott's gemoacht' 
's mächt eamm Doagk die nemlich Reis' 
väil mihn wäi dausigmohl. 
Mächt ahns eanns Haus, do wärr e weiß 
(Dhn hoisse eann Kammesohl. 
Deann stihn bassirlich Säck met Koarn, 
met gourer Fricht eann schäler, 
die Herrschaft, däi eaß heanne eann voarn, 
mächt naut wäi Kapedäler. 
wer reth's, woas ferr Bereitschaft eaß? 
Wer kann d's Uessi knacke? 
Wer lihst's? Ee ZDerschtche eaß geweaß 
Sebahl merr wirrer backe. (Fr. v. Trais.) 
Schon im Jahre 1828 zählte der Kreis 38109 Einwohner' die rie- 
sigen Auswanderungen um die Mitte und in den 80er Jahren des ver- 
gangenen Jahrhunderts nach Amerika sowie die ständige „Landflucht" 
nach den Großstädten, besonders Frankfurt a. M. und (Dffenbach, bewirkten 
es, daß die Bevölkerungszunahme nur gering ist. von den 40327 Seelen, 
welche heute den Kreis bewohnen, gehören 38555 der evangelischen, 906 
der römisch-katholischen, 1049 der israelitischen Konfession an,' 317 be- 
kennen sich zu anderen Gemeinschaften (Baptisten, Methodisten, Mluthe- 
raner). Die meisten der 75 Gemeinden des Kreises sind kleinere Land- 
gemeinden, nur Büdingen und Nidda zählen mehr als 2000 Einwohner. 
Der Kreis in wirtschaftlicher Hinsicht. 
Lage, Bodenart und Klima bedingen es, daß die Landwirtschast die 
Hauptbeschäftigung der fleißigen und in ihren Bedürfnissen anspruchslosen
	        
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