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Heimatkunde des Grohherzogtums Hessen. Nr. 11. 
Wallfahrtskirche. Östlich von Gberflorstadt ist an dem linken n(bt-- 
stade" der Nidda das Städtchen Ztaden gelegen (430 Einwohner). Durch 
Kauf und Verteilung fiel es an mehrere Herren, u. a. auch an den Burg- 
grafen zu Friedberg, es wurde zu einer Ganerbschaft, die 1806, bezw. 
1821 an Hessen-Darmstadt gelangte. — 
Wandert man von genanntem (Drt nach Süden, so begrüßt man bald 
5tammheim (800 Einwohner). In dem herrschaftlichen Hause hat die 
Schule eine gute Unterkunft gefunden. 
d) Der südliche Teil des Kreises. 
Das Niddatal. 
Von Ossenheim an erstreckt sich zu beiden Seiten der Nidda nach Süden 
ein ebenes Gebiet, das bei Okarben durch einen vorgeschobenen Taunusaus- 
läufer eine Unterbrechung erfährt. Im Süden ziehen von Osten und Westen 
die Talniederungen des Erlen- und Eschbachs, bezw. der Nidder herein. 
Während westlich die Taunusausläufer die Ebene begrenzen, stehen 
im Osten die letzten Erhebungen des Vogelsberges, zu welchen z. B. der 
173 Meter hohe Steinkopf zwischen Bönstadt und Stammheim gehört. 
Südlich von Stammheim schneidet die eine Seite des römischen Grenz- 
walles oder Limes, der bei Grüningen, im Kreise Gießen, seinen nörd- 
lichsten Punkt erreicht, den östlichen Zipfel des Kreises Friedberg. 
Bei dem schon erwähnten Staden kommt die Nidda in unseren 
Bezirk und begleitet ihn bis Dortelweil. Dann macht sie eine Schleife um 
den Gronauer-Hof. biegt nördlich aus, schlängelt sich um den Dottenfelder 
Hof herum, bildet eine kurze Strecke die Kreisgrenze und fließt endlich 
durch den südlichen Zipfel unseres Kreises, der durch die Berger-Warte 
einen Abschluß erhält. — 
Links eilt zur Nidda, den Kreis bei Büdesheim erreichend und dann 
eine Strecke auf der Südgrenze hinfließend, die Nidder. Nechts kommen 
zur Nidda die hier von Westen nach Osten fließt, die Taunusgewässer 
Erlen- und Eschbach. Ersterer vereinigt sich südlich von Massenheim, letz- 
terer bei Harheim mit der Nidda. Bei Okarben, Großkarben und Vilbel 
dringen aus den Tonlagern des Bodens kohlensäurereiche (Quellen hervor. 
Das Niddatal, oft noch zur Wetterau gerechnet, muß im allgemeinen als 
fruchtbar bezeichnet werden, in dem neben Weizen, Korn und Hafer Kar- 
toffeln, Dickwurz, Zuckerrüben, Klee und Obst gezogen werden und im 
großen ganzen wohl gedeihen. Ansehnliche Ortschaften sind besonders in 
den Flußtälern entstanden. 
Die Main—Weser-, Friedberg—Hanauer-, Friedberg—homburger- 
und Niddertal-Bahn, letztere von Vilbel abzweigend, befördern, abgesehen 
vom Personenverkehr, die landwirtschaftlichen Produkte und die Boden- 
schätze.
	        
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