Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 
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Dadurch nun, daß das Schloß Eigentum von Kurmainz wurde und 
blieb, entstand in Vilbel eine neue katholische Gemeinde, die ihre Gottes- 
dienste bis zur Erbauung einer eigenen Kirche in der Schloßkapelle abhielt. 
Wie so viele Gegenden Deutschlands, hatte auch die hiesige sehr unter 
den Unbilden des traurigen Religionskrieges zu leiden, spanische, Tillysche 
und kroatische Truppen führten durch ihr wüstes Regiment Armut und 
Krankheit in den gesegneten,Gau herein. EDie groß die Not war, und wie 
wertlos die Güter wurden, geht u. a. auch daraus hervor, daß man für 
etwa 80 Mark nach heutigem Gelde eine ganze hofreite erwerben konnte, 
von vielen Ortschaften war noch kaum eine Spur vorhanden, von anderen 
redeten die wenigen Häuser in erbärmlichem Zustande vom Schrecken 
voraufgegangener Tage. Die Kirchen standen häufig kahl und öde, aller 
Wertgegenstände beraubt. — Ts verging nach dem Friedensschlüsse 1648 
eine Reihe von Jahren, bis die Gemeinden sich erholten, bis auch in 
Vilbel die Kirche wieder schön hergestellt wurde, ein Zeichen treuen Opfer- 
sinns, bis neue Häuser gebaut und Handwerk und Handel von neuem 
aufgenommen wurden. Im Jahre 1664 wird das ehemalige Dorf Vilbel 
zum ersten Male als Stadt bezeichnet, die 1736 in den Besih des Kurfürsten- 
tums Hessen-Kassel überging. Durch die Schlacht bei Bergen im sieben- 
jährigen Kriege (1759), die zwischen dem Herzog von Broglie und dem 
Herzog Ferdinand von Braunschweig ausgefochten wurde, kam auch Vilbel 
in den Bereich des Kampfes. — 
während die Ruine des Schlosses, das 1796 vom französischen General 
Kleber zerstört worden war, durch Reichsdeputationshauptschluß (1803) 
an Hessen-Darmstadt fiel, erlangte dies 1816 auch die Herrschaft über die 
Stadt, die sich unter seiner trefflichen Verwaltung sehr gut entwickelte, 
vor sechzig Jahren hatte sie nur 2800 Einwohner, heute ist deren Zahl aus 
fast das Doppelte gestiegen. — 
heimatsehnen. 
Weile ich in fernen Landen, 
Sehn' ich mich dorthin zurück, 
Wo mein Vaterhaus gestanden, 
Wo umfing mich Mutterglück. 
Es kann die Heimat ja allein 
Mein allerbestes Glück nur sein 
A. Storch. 
2. Schöner nirgends Blumen blühen 
Als bei uns daheim im Feld, 
Und der Heimat Sterne Glühen 
Gleichet nichts auf weiter Welt. 
Es kann die Heimat ja allein 
Mein allerbestes Glück nur sein. 
3. Wenn ein Sonntagsglöckchen klinget, 
Zieht die Andacht mir ins Herz, 
Und mir ist's, als ob man singet 
Heimlich leis' im Sehnsuchtsschmerz- 
Ts kann die Heimat ja allein 
Mein allerbestes Glück nur sein. 
Oeorg-t M -, t-.Institut 
för internationale 
Schult)'.: 
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