Der Kreis Homberg. 15 
verändert, und gerade auch auf dem Gebiete der Bildung des äußeren 
Gewandes unseres Planeten wirkt Kleines oft Großes: „Ihr Riesen— 
gestalten önnt ohne das Walten der Zwergenicht 
sein.“ Auch der Mensch ist erst durch die vielseitige Verschlingung seiner 
Beziehungen zu den übrigen Kreaturen, insbesondere durch Erfahrungen 
und zunehmend schärfere Beobachtungen, durch die sich mehrenden kulturellen 
Einwirkungen, durch Erfindungen und andere geistige Errungenschaften 
aus dem Zeitgenossen der diluvialen Tierwelt, des Mammut, Renntiers 
und Höhlenbären!), der Mensch geworden, der sich die Erde unter— 
han macht 
Bodengestalt. Dem geologischen Aufbau zufolge zerfällt der Kreis in 
eine offene, von flachen Feldhügeln durchzogene Landschaft im Nordwesten 
und in bewaldetes Gebirgsland mit ansehnlichen Erhebungen im Südosten. 
Hier durchbrachen Basalt- und Tuffmassen die tertiären Schichten, türmten 
sich teilweise hoch auf und bauten die Berge des Knüllgebirges und 
seine Vorposten. 
Das an malerisch schönen Partien reiche Bergland wird durch das 
tiefeingeschnittene Ef zetal in zwei Züge geteilt. Ein vom Knüll— 
köpfchen (632 w) nach Osten sich erstreckender Ausläufer stellt die Ver— 
bindung mit dem 630 m hohen Eisenberge her; beide Höhenpunkte 
bieten durch ihre Lage im Herzen des Hessenlandes eine herrliche Aussicht 
auf die hessischen Gaue und eine hervorragende Fernsicht. 
Im einzelnen sind auf rechtseszischer Seite zu nennen der 
Semmelberg 6652 m) und der Predigerstuhle Das waldige, 
viel zerschnittene Gebirge senkt sich allmählich bis zudem Armsnest (386 w), 
welcher Berg in dem Winkel liegt, den der Breitenbach und die Efze bei ihrem 
Zusammenflusse bilden. Über Völkershain erhebt sich das umfangreiche Wald— 
gebiet des Ecksberges (510 m). Bei Relbehausen beginnen die meist 
kahlen Gipfel dieses Zuges; nennenswert sind der Eichelsko pf (385 m), 
) Die ältesten Menschen Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Englands und 
anderer Länder waren nach dem Ergebnisse zahlreicher Höhlenuntersuchungen Höhlen- 
bewohner auf sehr niedriger Kulturstufe. Die Werkzeuge und Waffen der älteren 
vorgeschichtlichen Menschen waren, da diese die Töpferei und Verwendung der Metalle 
noch nicht kannten, grob behauene Feuersteine, ihre Kochgefäße rauchgeschwärzte 
Schiefer-⸗ und Steinplatten; ihre Lebensweise in einem rauhen, kalten Klima war 
keine beneidenswerte, ihr Unterhalt nicht auf Ackerbau, sondern nur auf Jagd gestützt, 
die sie überdies mit sehr dürftigen Mitteln (mit Feuersteininstrumenten 
zum Zerschlagen der Tierschädel, mit dem Unterkiefer des Bären als Art und mit 
Pfeilspitzen aus gespaltenen Tierrippen) gegen gewalligeund reißende 
Tiere Mammut, Riesenhirsch, Rhinozeros, Antilope, Renntier, — Riesenkatze, 
Eisfuchs, Höhlenlöwe, Höhlenbär und Höhlenhyäne) ausüben mußten.
	        
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