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dienen. Der eintretende Winter jedoch führt alles ausgeflogene Volk in
die Heimat zurück; „denn nur dort ist das Glück."
Einige Gegenden des Untereichsfeldes sind sogar von besonderer Schönheit.
Da ist zuerst die fruchtbare Mulde um Duderstadt (5500 Einw.) zu nennen, die
wegen ihrer Fruchtbarkeit die „Goldeue Mark" heißt. Weiter westlich finden wir
in einer Bodensenke den sagenumsponnenen Seeburger See, der vou beträchtlicher
Größe ist (8 qkm). An seinen Ufern grünen saftige Wiesen; an den sanften
Abhängen der Höhen breiten sich Roggen-, Weizen-, Kartoffel- und Tabaksfelder
aus, uud die Hügel selbst überzieht stattlicher Eichwald.
Eine wahre Sehenswürdigkeit hat das Eichsfeld aber au der Rhumequelle.
Sie ist die größte und sonderbarste Ursprungsstelle eines deutschen Flusses. Ju
einer Senke zwischen etlichen Hügeln sieht der Beschauer den fast ruudeu Quellteich
von etwa 20 m Durchmesser liegen, aus dem ein 5 m breiter, mehrere Meter
tiefer Abfluß kommt. Die Oberfläche des Quellkeffels ist sehr bewegt. Unablässig
und stoßweise brodelu und drängen starke Wassermassen zur Höhe und bilden
Wellen aus Wellen. Die täglich enteilende Wassermasse ist so stark, daß 25 Städte
von der Größe Hannovers ihren gesamten Wasserbedarf daraus beziehen könnten.
Schon wenige hundert Schritt unterhalb des Austrittes aus dem Quellteiche treibt
der Fluß das Maschinenwerk einer Holzschleiferei.
d) Göttingen-Grubenhagener Bergland. Ju die Fläche des
Göttingen-Grubenhagener Berglandes sind die beiden großen Talspalteu
der Leiue und Weser mit vielen Nebentälern eingesenkt. Dadurch
treten mehr Rücken, Kuppen und Bergkegel aus derselben hervor, die
ihre größte Mauuigsaltigkeit gleich am Westsaume des Eichsfeldes zeigeu.
Diese Höhen find fast alle mit Buchen, Eichen uud Tannen bewachseu,
was sie sehr zu ihrem Vorteile von den Erhebungen des eigentlichen
Eichsfeldes unterscheidet. Da sind zunächst die beiden Gleichen im
Süden zu nennen, die früher stolze Burgeu trugen, dann der sechs
Stunden lange Göttinger Wald mit der auf vorspringender Höhe
zum Leinetal hinabschaueuden stolzen Burgruine Plesse und am Ende
bei Northeim die schöne Kette der 7 Mieter berge. Zwischen Leine
und Weser tauchen zwischen den Kalk- und Saudsteinhöhen eiuzelue
Kegelberge aus blauschwarzem Basalt aus, dem festen Gesteiu, mit dem
man die Landstraßen pflastert. Die beideu bedeutendsten Basaltberge sind
der Hohe Hagen und die Bramburg bei Dransfeld.
c) Solling. Der Solling, der fich fast ungegliedert auf kreisrunder
Grundfläche erhebt, hat die Weser gezwuugeu, ihn im großen Bogen
nach Westen zu umfließen. Von allen Seiten steigt er sanst bis zu der aus
der Mitte liegenden Großen B löß e (528 m) an. Ans den Höhen des
Sollings dehnen sich meist wohlgepflegte Fichtenbestände aus, während auf
deu Hochebenen und in den Tälern mehr Laubwald fich vorfiudet.
Dazwischen gibt es hier und da Moore uud schöue Bergwiesen. Das
ganze Waldgebirge, nach dem Harze das größte in Nordwestdeutschland
(10000 ha), läßt überall die pflegende Hand des Menschen erkennen.
Bäche und Flüßcheu gibt es im Solling nicht viel. Fast alle nehmen
in der Nähe des Moosberges (509 m) ihren Anfang und führen,
strahlenförmig verlaufend, in tief eingeschnitteneu Täleru ihr Wasser deu