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in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des
Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer-
gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget-
mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der
Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern
das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß
brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug —
ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme.
Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der
Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen
zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob
sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte
Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde.
Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ;
Rathaus in Göttingen.
der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei,
und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene
Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg II.
in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus-
gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über
die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner.
Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von
rechts her in die Leine, die Bremke nnd Garte. Das breite Tal der Garte ist
fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal
ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei
schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts