Full text: Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg

IV. Die Niederlande. 
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IV. D l e Niederlande. 
Vorerinnerung. 
Unter dem Namen: Königreich derNiederlande, war 
seit dem Pariser Frieden 18*4 ein neues Reich gebildet worden, 
welches aus den ehemals vorzugsweise so genannten Niederlanden, 
der ehemaligen Republik Holland und einigen kleineren angränzen- 
den Diftricten zusammengesetzt war. Durch die Revolution 1830, 
wovon nachher, ist dies Reich in zwei unabhängige Staaten zer¬ 
fallen, wovon das nördliche jetzt das Königreich der Nieder¬ 
lande oder Holland, das südliche Belgien genannt wird. 
Die Verhältnisse und die Gränzen dieser beiden Staaten sind noch 
nicht vollkommen festgesetzt; wir lassen es daher vorläufig bei der in 
der ersten Auflage dieses Werks gegebenen allgemeinen Einleitung 
und werden nur in der topographischen Beschreibung beide Reiche, 
soweit es bis jetzt möglich ist, von einander trennen. Die genaue¬ 
ren Bestimmungen, welche etwa vor der Beendigung des Drucks 
eintreten sollten, werden wir nachträglich angeben. 
Lage. Gränzen. Grvßx. 
Beide Staaten erstrecken sich vom 49ften bis zum 53ften Grad 
N. B., vom 20sten bis zum 25sten O. L. und umfassen 1187 n M. 
mit über 6 Millionen Einw., wovon 570 Hl M. mit beinahe 3 Mil¬ 
lionen auf Holland und über 660 Q M. mit beinahe 4 Millionen 
auf Belgien gerechnet werden; das Uebrige kommt auf das zwischen 
beiden Staaten noch streitige Großherzogthum Luxemburg. Das 
Ganze, welches seinen Namen seiner Lage am Ufer des Meeres und 
am Ausfluß großer Ströme verdankt, ist als die äußerste Abdachung 
und Verflachung der französischen und deutschen Gebirge und Hö¬ 
hen zu betrachten. Es liegt zwischen Frankreich im Süden, Deutsch¬ 
land im Osten und der Nordsee, die es im Norden und Westen 
begränzt. 
Boden und Klima. 
Die Beschaffenheit des Bodens ist sehr verschieden, im Gan¬ 
zen fluch und eben, nur an der südlichen, französischen Gränze et¬ 
was gebirgig, übrigens im ganzen Lande kein Berg, kaum ein Hü¬ 
gel zu finden. Am niedrigsten liegen die nördlichen Provinzen, 
welche daher auch zum Theil nur mit großer Mühe und Kunst gegen 
das sie stets bedrohende Meer geschützt werden. An der Nordwest-
	        
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