Full text: Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Vaterländische Erdkunde ([Bd. 1, Anh.])

21 Einpräge- und Wiederholungsheft. § 593. 
Rgbz. Trier: Trier G an? Älteste Stadt Deutschlands, mit großartigen Ruinen aus der 
Römerzeit (Porta nigra, Kaiserpalast, Amphitheater u. a.); im Mittelalter Erzbischosssitz. 
— Saarbrücken #, Kohlenlager. 6. August 1870! Benachbart Neunkirchen, Saar- 
louis u. a. Industriestädte. 
§ 503. Provinz Hessen-Nassau (16 Tsd. qkm, 2x/4 Mill. Einw.). 
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 358. 
2. Wirtschaftliches (§ 358.6) a) Landwirtschaft: Ungünstig die vielen Gebirge, sehr 
fruchtbar Rheingau (Weinbau!), Wetterau, überhaupt die Täler und Mulden. Großer 
Wiesenreichtum, deshalb viel Viehzucht. Waldreichste Provinz (40% 2Mb). b) Bergbau 
bedeutend; große Mengen Eisenerz an der Lahn; Braunkohlen im Westerwald, am Meiß- 
rter usw.; Dachschiefer im Rheinischen Schiefergebirge 
(z. B. bei Kaub); zahlreiche Mineralquellen (Wies- 
baden, Ems, Homburg, Selters), c) Handel: 
Frankfurt ist einer der großen Handelsmittel- 
punkte Deutschlands. 
3. Städte. Rgbz. Kassel: Kassel H, an? Früher 
Residenz der Kurfürsten. Seit 1866 rasch zu einer 
der schönsten Städte Deutschlands angewachsen. 
Berühmte Gemäldesammlung. Benachbart Schloß 
Wilhelmshöhe in einem prächtigen Park am 
Habichtswalde. Napoleon 1870! —Marburg O, 
schön gelegene Universitätsstadt an? — Fulda 0, 
alter Bischofssitz, Bonifatius Grab im Dom. — 
Hanau am Main; Silberschmuckfabriken, 
Diamantschleiferei. — Schmalkalden, abseits am 
Thüringer Walde. 
Rgbz. Wiesbaden: Wiesbaden G, in geschützter Lage 
am Fuße des Taunus, Warmquellen, besuchtestes 
Bad Europas.—Andere Taunusbäder: Schlangen¬ 
bad, Langenschwalbach undHomburg vor der 
Höhe (benachbart die Saalburg). — Mineral- 
quellen haben ferner z. B. Ems und Fachingen, 
beide an der Lahn, Niederselters und Soden. 
— Limburg a. d. Lahn, stattlicher Dom. — Frankfurt a. M. W, wegeu der fruchtbaren 
Umgebung (z. B. die Wetterau) und als Straßenknoten seit alters eine reiche Handelsstadt. 
Viele Juden, z. B. Rothschild. Früher Kaiserwahlen und -krönungen im Dom, Festmahl 
im Römer. Geburtsort Goethes. 1815—1866 Sitz des deutschen Bundestages. Frank- 
furter Friede 10. Mai 1870. Als preußische Stadt durch Handel uud Industrie stark ausge- 
blüht. — Im benachbarten Höchst bedeutende Farbwerke. — Weinorte im Rheingau: 
Geisenheim, Rüdesheim, Aßmannshausen. — Kaub, 1. Januar 1814! 
§ 504. Provinz Sachsen (25 Tsd. qkm, 3 Mill. Einw.). 
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 359. 
2. Wirtschaftliches (§ 359.6). Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind außerordentlich 
günstig, a) Die Landwirtschaft nimmt die erste Stelle in Prenßen ein (hervor¬ 
ragend fruchtbare Gegenden: das ganze nördliche Vorland des Harzes, besonders die Magde- 
burger Börde; die thüringischen Mulden, z. B. die Goldene Aue; dagegen sandige Striche 
rechts von der Elbe und in der Altmark). Außer Getreide- großartiger Zuckerrübenbau; die 
Provinz Sachsen erzeugt den 4. Teil des deutschen Zuckers. Gemüse- und Blumeu- 
zucht (z.B. Erfurt, Quedlinburg), b) Hervorragend auch der Bergbau: der Eisleben- 
Mansfelder Bezirk liefert 3/4 des deutschen Kupfers; reiche Salzgewinnung (Staßfurt, 
Halle, Schönebeck); Braunkohlen auf beiden Seiten der Saale, z. B. bei Halle, e) Auch 
Industrie bedeutend: Zuckerfabriken (f. oben), chemische Industrie (auf Gruud der Staß- 
furter Abraumsalze), Braunkohleuiudustrie (Paraffin, Grude usw.), Gebirgsiudustrie des 
Thüringer Waldes, d) Infolge der reichen Erzeugnisse und der zentralen Lage auch der 
Abbildung 196. Provinz Hessen-Nassau. 
1:5 Mill.
	        
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