Full text: Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa ([Bd. 2, Anh.])

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Urteile über Harms-Sieverts Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. 
Für die Zusendung der Erdkundlichen Lernbücher von Harms-Sievert Teil I und II bestens 
dankend, möchte ich Ihnen in aller Kürze, da meine Zeit augenblicklich beschränkt ist, einige wenige 
Bemerkungen über denselben zugehen lassen. Soweit mir eine Durchsicht und Prüfung bisher 
möglich war, muß ich sagen, daß sie die Erwartuugeu, die man an ein Harmssches Geographiebnch 
zu stellen berechtigt ist, vollauf entsprechen. Sie werden zweifellohne in der Lehrerwelt dieselbe 
zustimmende Beurteilung und freudige Aufnahme erfahren, wie es seinerzeit uud jetzt noch bei 
der „Vaterländischen Erdkunde" und bei der „Länderkunde" von Europa der Fall geweseu — 
spricht doch ans jedem Abschnitt, um nicht zu sagen „Satz", der erfahrene uud Praktische Schul- 
mann. Der Verfasser zwingt die Schüler (und das ist hier wirklich notwendig!) immer und immer 
wieder, die Karte des Atlasses zu benutzen. Ferner, die Schüler sollen durch Nachzeichnen und 
Ausführung von Gedächtnisskizzen einfachster Art ein wirkliches Kartenbild in die Vorstellung 
ausuehmen. Ganz vortrefflich! Sie sollen tatsächlich lernen, was das spätere Leben von ihnen 
verlangt, aber auch nichts überflüssiges Einprägen von notwendigen Wissenschaften: Das ist eins 
der Ziele, die das Buch mit großer Energie durchführt. Diesem Zwecke muß fraglos auch die klare 
und übersichtliche Gliederuug sowie die Anwendung von Fettdruck usw. dienen. Es ließe sich über 
die Vortrefflichkeit der vorliegenden Bücher noch vieles sagen; wie Berücksichtigung der geologischeu 
Verhältnisse als Grundlage der Geographie, ferner der Volks- uud weltwirtschaftlichen Beziehnu- 
gen, der vorzüglichen Abbildungen, ausgiebige Benutzung von Vergleichen der Ausdehnungen, 
von Flächen zur Gewiuuung klarer Vorstellungen, Anwendung von geistreich ausgedachten Städte- 
zeichen (Größe derselben), Hervorhebung der klimatischen Verhältnisse (könnte vielleicht noch mehr 
der Fall sein), kurze prägnante Ausdrucksweise, die häufig in fragmentarischer Kürze gehalten, 
wohl, um Raum zu sparen, und um jedes Auswendiglernen zu verhindern, den Schüler zu selb- 
ständiger Ausdrucksweise zwingen will, ferner eingestreute Fragen, Aufgaben, die den Schüler 
niemals zum (gedaukeulofeu!) Lesen und zur „Ruhe" kommen lassen usw. usw. In den Händen 
des Schülers diese Lernbücher, in den Händen des Lehrers die dazu passenden, freilich in ungleich 
größerem Rahmen gehaltenen Lehrbücher: Das muß für beide ein schönes Arbeiten sein, das den: 
Schüler reichen Gewinn bringt und dem Lehrer ein Vergnügen ist (dazu die vertiefenden Stoffe, 
welche meist iu reicher Auswahl die seit einem Jahre erschienenen Lesebücher für Mittelschulen 
durchweg bieten!). Hoffentlich wird der noch zu erwartende III. Teil das Werkchen krönen. Hat 
doch der Verfasser gerade der Heimat auch iu den Lehrbüchern das größte Interesse entgegen- 
gebracht. Auf eins bin ich freilich neugierig: wie er die astronomische Geographie, dieses groß- 
artige Bibelbuch, abtuu wird. Um an dieser Stelle gleich anzuschließen, woriu ich mit dem Verfasser 
nicht übereinstimmen kann, daß er nämlich im I. und II. Teil keine Merkstoffe aus der Himmels- 
künde bringt. Die mathematische Geographie soll doch ans allen Stufen berücksichtigt werden. 
Auch hier geht es uicht, wie mir aus langjähriger Erfahrung zur Gewißheit geworden, ohne Lernen, 
ohne Einprägen, ohne stetiges Wiederholen. Im übrigen sehe ich auch hinsichtlich der Zusammen- 
stelluug und Zusammenfassung der physischen Stoffe dem Erscheinen des III. Teils mit großem 
Interesse entgegen. Mittelschullehrer Krüger, Greifswald. 
Gestern erhielt ich den 2. Teil des Erdkundlichen Lernbnchs von Harms und Sievert. Ich 
habe den ganzen Nachmittag benutzt, um es einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Mir gefällt 
die ganze Anlage sehr. Die vorzüglichen Bilder, die stummen Skizzen, die kurze Darstellungsform, 
die straffe Gliederung erscheinen mir als besondere Vorzüge. Das leidige Auswendiglernen ist 
nach diesem Buche unmöglich. Die vielfach eingestreuten Fragen und Stichworte werden 
immer wieder zum Nachdenken anregen. Ich halte Harms-Sievert für das beste der bisher 
erschienenen Hilfsbücher für den geographischen Unterricht in der Mittelschule. 
Mittelschulrektor Korthals, Boxhagen-Rummelsburg. 
Für die Zusendung der beiden ersten Teile des Harms-Sievertschen Erdkundlichen Lernbuchs 
dauke ich Ihnen bestens. Auch ich kann mich den günstigen Urteilen über dieses Werk nur an- 
schließen; ist mir Harms doch schon seit langem bekannt und wertvoll. Das Buch hat die meisten 
Aussichten, für ganz Königsberg eingeführt zu werden. Ich bitte höflichst auch um den letzten Band. 
Mittelschullehrer Paul Gollub, Königsberg i. Pr. 
Für die Übersendung des II. Teiles von Harms-Sievert sage ich meinen besten Dank. 
Ich hatte mich schon sehr auf das Eintreffen dieses Bandes gefreut, da mich Teil I sehr befriedigt 
hat. Vor allem verspreche ich mir von den Lernskizzen einen besonderen Erfolg, da ich den Wert 
an einzelnen Versuchen erkannt habe. Mit großem Danke würde ich Teil III Deutschland, Allgemeine 
Erdkunde usw. entgegennehmen, den ich besonders in meiner Klasse (Tertia A) in praxi erproben 
könnte. Lehrer Fritz Winkler, Bernstadt i. Schles.
	        
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