Full text: Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands (H. 1 = 3. Kl)

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Die Bewohner Deutschlands. 
rheinischen Tiefebene heißen Alemannen). Am Rhein von Speyer bis Cöln und 
am Main wohnen die Franken (vom Rhein hinüber zur Werra heißen sie Hessen; 
die Rheinfranken sprechen eine niederdeutsche Mundart). Zwischen Harz 
und Thüringerwald sitzen die Thüringer; mit ihnen verwandt sind die Ober- 
sachsen im Königreich Sachsen. 
Die Niederdeutschen bilden in der Hauptsache nur einen Stamm, den der 
Sachsen; im Osten sind sie mit slawischem Blute gemischt (Ursache!). Eine Sonder- 
stellung nehmen die Friesen an der Nordseeküste 
ein, deren Sprache aber immer mehr vom Platt- 
deutscheu verdrängt wird. Neuerdings wird in 
den Schulen der Insel Sylt Unterricht in der 
friesischen Sprache erteilt, um diese vor dem Unter- 
gang zu bewahren. 
Z. Die Auswanderung war 1881 auf 22V 000 
Menschen angestiegen; heute beträgt sie nur 30000. 
Davon gingen 20000 nach den Vereinigten Staaten, 
4500 nach dem übrigen Amerika, 810 nach Austra- 
lieu, 36 nach Afrika. Im Vergleich zu den meisten 
anderen Staaten ist die Auswanderung jetzt bei uns 
gering, wie aus nebenstehender Tabelle hervorgeht. 
4. In Deutschland treffen das (römisch-) katho- 
tische und das evangelische Gebiet Europas zu- 
sammen, und zwar so, daß die Randgebiete ka- 
tholisch sind. Rund V3 der Bevölkerung ist katholisch, % evangelisch 
Bewohner sind katholisch in Elsaß-Lothringen, Bayern und der Rheinprovinz; 
2/3 in Posen und Baden; 7a in Schlesien 
und Westfalen). 
5. Kein anderes Volk hat einen so hohen 
Bildungsgrad wie das deutsche. Vou je 10000 
Rekruten können nur 2 nicht lesen und schrei- 
ben. (In Dänemark ist diese Ziffer 10 mal so 
groß, in der Schweiz 25 mal, in Skandinavien 
30 mal, in England 50 mal, in den Nieder- 
landen 90 mal, in Frankreich 175 mal so groß.) 
Die größte Zahl der deutschen Analphabeten 
(die nicht das Alphabet können) entfällt auf 
den Osten. Volksschulen hat Deutschland reichlich 61000 mit 170000 Lehrkräften. 
Über die Universitäten siehe nebenstehende Tabelle. 
0. Über die im Ausland lebenden Deutschen siehe die folgende Tabelle^): 
Europa hatte (etwa 1904): Romanen Germanen Slawen 
110'Mill. 143 Will. 130 MM. 
Auswanderung 
berechnet aus 10000 Einw. 
1. Italien 
183 
2. Portugal .... 
74 
3. Spanien .... 
67 
4. Großbr. u. Irland . 
60 
5. Norwegen .... 
36 
6. Belgien 
25 
7. Schweden .... 
23 
8. Österreich-Ungarn . 
22 
9. Dänemark .... 
17 
10. Schweiz 
10 
11. Rußland 
7 
12. Niederlande. . . . 
5 
13. Deutsches Reich. . 
4 
14. Frankreich .... 
IV2 
/ 4 
der 
In Preußen 
Außerhalb Preußen 
Berlin 
8220 
München 
5950 
Bonn 
3210 
Leipzig 
4340 
Halle 
2240 
Freiburg 
1810 
Breslau 
2071 
Straßburg 
1710 
Göttingen 
1860 
Heidelberg 1680 
Marburg 
1670 
Tübingen 
1580 
Münster 
161.0 
Würzburg 
1380 
Königsberg 
1110 
1380 
Kiel 
1030 
Gießen 
1140 
Greifswald 
803 
Erlangen 
1060 
Rostock 
650 
Skandinavier 
11 Mill. 
Deutsche 
88 Mill.-) 
Engländer 
44 Mill. 
*) Einen längeren Abschnitt über das Deutschtum imAusland bringt das 2. Seminarheft. 
2) Niederländer und Flamen eingeschlossen.
	        
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