Full text: Methodik des erdkundlichen Unterrichts

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mit der Heimatskunde; sein weiteres Pensum bilden das deutsche 
Vaterland und das Hauptsächlichste von der allgemeinen Weltkunde: 
Gestalt und Bewegung der Erde, Entstehung der Tages- und Jahres- 
zeiten, die Zonen, die fünf Weltmeere und die fünf Erdteile, die be- 
deuteudsteu Staaten und Städte der Erde, die größten Gebirge und 
Ströme. 
Das Maß des darzubietenden Unterrichts wird durch die Art der 
Schule bedingt; es ist indeß bei Aufstellung des Lehrplanes vorzuziehen, 
nötigenfalls den Umfang des Lehrstoffes zu beschränken, statt auf dessen 
Veranschaulichung zu verzichten und den Unterricht in Mitteilung 
bloßer Nomenklatur ausarten zu lassen. Soweit die allgemeinen Be- 
stimmungen. Doch nur dann wird der notwendig zu vermittelnde Stosf 
im Gedächtnis haften und aus dem Schatz der Innerlichkeit leicht 
hervorgeholt, also reproduziert werden können, wenn die erdkundlichen 
Stoffe — wie schon im vorigen Abschnitte kurz erwähnt wurde — 
nicht zerstreut aneinander gereiht, sondern wenn sie logisch miteinander 
verknüpft werden, wenn Grund uud Folge, Ursache und Wirkung 
jederzeit beachtet werden, wenn von einem erdkundlichen Objekt aus 
das andere geschlossen wird. (Bei Ritter und seinen Verdiensten wird 
auf diese Gedanken näher eingegangen werden.) Der erdkundlichen 
Stoffe benötigt schon das Kind der Volksschule — ganz abgesehen 
davon, daß der Lehrer der Erdkunde den formalen Wert des erdknnd- 
lichen Unterrichts sich stets vor Augen halten muß und dieser auch 
hier ungleich höher steht als der materielle Zweck desselben, wenn 
anders es in der engeren und weiteren Heimat, im Vaterlande und 
aus dem gröbsteu heraus auch in außerdentschen und außereuropäischen 
Ländern sich zurechtfinden soll. Dann aber gilt es doch auch hier 
den Grundsatz beachten: Nicht für die Schule, sondern für das Leben 
lernen wir. Und die Kenntnis erdkundlicher Stoffe greift gar fehr ins 
praktische Leben ein. Im späteren Leben braucht das Kind einen 
eisernen Bestand erdkundlicher Kenntnisse. Wenn es dann in Zeitungen 
und Zeitschriften knrze Notizen oder eingehende Abhandlungen über 
erdkundliche Objekte und Erscheinungen liest, so will es dieselben ver- 
stehen. Nicht leicht steht ihm dann jemand zur Seite, der es belehrt 
über das, was es besonders interessiert. Und dann gibt es doch eine 
Reihe von Lebensberufen, die einer eingehenden Kenntnis der Erdkunde 
besonders bedürfen. Wir denken in erster Linie an den Landwirt. Er 
muß z. B. den geologischen Bau des Landes kennen, welche Stoffe 
etwa in dessen Zusammensetzung im Uebermaße vorhanden sind und
	        
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