Full text: Methodik des erdkundlichen Unterrichts

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Institute, in denen fast nur Zahlen sprechen und eine ungeheure Rolle 
spielen. Aber ihre Einschränkung in der Volksschule darf auch nicht 
zu weit geheu. Zahlen helfen vom Beginn der Heimatskunde an 
Größenverhältnisse erst recht anschaulich verstehen, und beim Austritte 
aus der Heimatskunde werden die auftretenden wichtigsten Zahlen in 
Vergleich gesetzt zu denjenigen der Heimat. So stellen wir z. B. hin- 
sichtlich unserer Kolonien fest, daß Togo größer als Bayern, Kamerun 
fast so groß wie das Deutsche Reich, Deutsch-Südwestafrika etwa U/g mal 
so groß wie das Deutsche Reich, Dentsch-Ostafrika fast 2 mal so groß 
wie das Deutsche Reich ist, weiter, daß die Stromlänge der Wolga 
fast 3 mal so lang ist, als die der Elbe, daß nächst dem Königreich 
Sachsen das Königreich Belgien die dichteste Bevölkerung in Europa 
hat usw. usw. So können die Zahlen das Gedächtnis nimmermehr 
belasten, sondern auch wiederum nur klärend und berichtigend auf die 
Größenverhältnisse, auf das Phantasiebild überhaupt, einwirken. Zahlen- 
reihen (z. B. Größe und Einwohnerzahl des Heimatsortes, des Heimats- 
kreises, der heimatlichen Landschaft, der heimatlichen Provinz, des hei- 
matlichen Staates, des Erdteils usw.) werden das Gedächtnis dabei sehr 
unterstützen, besonders wenn sie vergleichend wirken. Auch Durchschnitts- 
zahlen sind zu geben. Wir denken z. B. an die Dichte der Bevölkerung. 
Daß auf der Oberstufe auch die wirtschaftlichen (kulturellen) Verhältnisse 
des Vaterlandes zahlenmäßig belegt werden müssen, ist nicht zu ver¬ 
gessen. Zahlen durch Zeichen zu ersetzen, wie es schon in Vorschlag 
gebracht worden ist, wäre wenig vorteilhaft und könnte auf das Ge- 
dächtnis der Kinder — statt erleichternd — nur erschwerend einwirken. 
Zahlen, die zur Anwendung gelangen, müssen sich nur an den an- 
schanlichen Hintergrund der Heimat anlehnen, dann werden sie die 
Kinder niemals beschweren. 
Oppermann, Geographisches Namenbuch. Erklärung geographischer 
Namen nebst Aussprachebezeichnung. Nach Erdteilen und Ländern geordnet. 
Ji 3.60. Hannover, Meyer (Prior). 
Schlemmer, Geographische Namen. Erklärung der wichtigsten im Schul- 
gebrauche vorkommenden geographischen Namen. Leipzig, Rengersche Buch- 
Handlung. 
Behr. Marthe, Hummel, Oehlmann und Volz, Geographische 
Fremdnamen. Anleitung zur Schreibung und Aussprache derselben für 
die Zwecke der Schule. Ji 1.—. Breslau, Hirt. 
Coordes-Weigelt, Schulgeographisches Namenbuch. 2. Aufl. 
cA 1.50. Leipzig, Lang. Sehr brauchbar. 
Egli, Nomina geographica. Ji 31.50. Leipzig, Brandstetter. Das maß- 
volle Werk eines gewissenhaften Forschers.
	        
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