Full text: Methodik des erdkundlichen Unterrichts

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Der Brauer ließ den klugen Mann kommen, und dieser fing an, ihm 
die Braubottiche unter allerlei Zauberformeln und Verschwörungen aus- 
zubrennen. Kaum hatte er damit begonnen, als auch die Bottiche 
schon in Flammen standen, die zum Schrecken des Brauers bald aus 
dem Branhause hinausschlugen. Auch die übrigen Gebäude wurden 
von den Flammen ergriffen; desgleichen verbreitete sich die Feuersglut 
fast über die ganze Stadt, fodaß nur ein Drittel davon verschont blieb." 
Der Brandstifter aber soll sich aus Verzweiflung in die Biese gestürzt 
haben. Wovon sprachen wir jetzt? Wir sprachen davon, wie Oster- 
bürg durch Kriege und Feuer gelitten hat, und welche Sage sich an 
die letzte Feuersbruust im Jahre 1761 knüpft. Wiederhole das! 
3. Wir erwähnten vorhin die beiden Kirchen Osterburgs Wie 
heißt die ältere von den beiden Kirchen? Die St. Martinskirche. Sie 
ist schon über 900 Jahre alt. Sie ist aber 1866 meist abgebrochen 
und dann erneuert worden. Jetzt werden in ihr nur noch Begräbnis- 
feiern gehalten. Welches ist die jüngere Kirche? Die St. Nikvlaikirche. 
Wann ist sie erbaut? 1188. Wie lange ist das her? 720 Jahre. 
Denkt, so alt ist sie schon. Und was hat sie alles in dieser Zeit er- 
lebt, was könnte sie berichten, wenn Steine sprechen könnten! Aber 
auch von ihr weiß die Chronik der Stadt mancherlei zu erzählen. Sie 
hat mancherlei Umbauten im Laufe der Jahrhunderte erfahren. Später 
werdet ihr mehr davon hören, welche Bauart sie anfangs zeigte, und 
welche Aendernngen und Verbesserungen sie dann erfahren hat. Auch 
sollt ihr später noch erfahren, was wir an Urkunden, Gedenktafeln, 
Denkmalsplatten, Gedächtnismalen (Gedächtniszeichen) usw. an und in 
der Kirche finden. Nur eins will ich noch erwähnen, nämlich das 
bronzene Taufbecken in der Kirche, das ihr alle gesehen habt. Welche 
Form hat es doch? Die Form eines Glaspokals. Nur viel größer. 
Dieses bronzene Taufbecken ist 1446 von dem Meister Volker van 
Mündt gegossen worden. Bei dem letzten großen Brande Osterburgs 
(wann war er doch?) wurde auch der Kirchturm der St. Nikolaikirche 
vernichtet. Er war früher einer der höchsten und schönsten Kirchtürme 
der Altmark. So schön ist er nicht wieder Aufgebaut worden. Wie 
hoch ist jetzt der Kirchturm? 45 in. Von dem ersten Bau der 
St. Nikolaikirche im Jahre 1188 ist an der jetzigen Kirche mit ihrem 
Turme nicht mehr viel übrig geblieben, nur noch der rechteckige Westbau, 
der beinahe 3 in dicke Mauern hat, und einige Pfeiler und Unter- 
mauern. Alles andere ist im Laufe der Jahrhunderte umgebaut oder 
nach dem letzten Brande neu erbaut. Wovon sprachen wir zuletzt? 
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