VERLAG LIST & VON BRESSENSDORF - LEIPZIG
Soeben erschien:
H. Harms Erdkunde III. Band
(außereuropäische Erdteile)
als erstes Teilheft:
Asien
19! Leiten mit 165 Abbildungen und 4 seitigem Titelbild auf Glanzpapier
Preis kartoniert M. 1.90
Aus dem Vorwort:
Da das vorliegende Heft nach denselben methodischen Grundsätzen gearbeitet unirde wie die „Vaterländische
Erdkunde" und die „Länderkunde von Europa", so brauchen diese Grundsähe hier nicht wiederholt zu werden.
Eines ist in dieser Beziehung neu in dem Asienheft: das Auftreten zahlreicher? oft auch umfangreicher
Reiseberichte hervorragender Forscher nnd weisenden. Fe weiter wir uns nämlich von der Heimat entfernen,
je fremdartiger also die VerhäUnisie sind, die uns entgegentreten, desto notwendiger werden Schilderungen,
die aus dem Selb st gesehenen und -erlebten heraus diese fremden Verhältnisse vor unsern
Augen lebendig werden lassen. Aus dieser Erwägung heraus wurde jedem Abschnitt ein Reisebericht
hinzugefügt, der uns wenigstens mit einem Teil des Landes so vertraut macht, als hätten wir selbst an der
Reife teilgenommen. Wir begleiten Tven Hedin auf einem Stück feiner Tibetreije (§ 103), wir nehmen teil an
den, schnell berühmt gewordenen „Indienbnmmcl" der Wiener Schriftstellerin Alice Schalet (§ 48), wir lassen
uns von Hesse-Wartegg durch die Wtinderwelt Birmas und Siams führen (§ 64), wir begleite» den jungen,
scharf beobachtenden Hamburger Kaufmann Egon Kunhardt auf seiner Zicise durch Fapan (§ 115) usw.
Aus der „Politischen Vorbemerkung":
. . . Von besonderem Interesse für uns ist als Bundesgebiet das türkische Vvrderasiett. Weitblickende
Politiker hatten schon lange vor dem Kriege die Forniel geprägt: „Bon Berlin bis Bagdad", nämlich von
Berlin (besser: von Hamburg) bis Bagdad ein einheitliches, durch politische Freundschaft verbundenes Handels-
und Wirtschaftsgebiet! Dieser deutschen Hoffnung wurde durch den Anschluß erst der Türkei und dann Bulgariens
an die Zentralmächte die Erfüllung gesichert. Gerade diese beiden Ereignisse waren für unsere Feinde vielleicht
die schwersten Enttäuschungen. Seitdein der Donauweg und die Orientbahn durch die Niederwerfung Serbiens
frei geworden und damit die Brücke von den Zentralmächten zur Türkei und den, Orient geschlagen ist, ist ein
Teil des Weltkrieges, immlich das Ningen uni die Seele des Balkans und um den Orient, bereits endgültig zu
unsern Gunsten entschieden. Daher der große Jubel bei der Wiedereröffnung des Donauweges. Bei ober¬
flächlicher Betrachtung könnte nian denke», daß dieser Vorgang in seiner BedeuUmg weit überschätzt worden
fei, da er doch nur einen Verkehrszustand wieder hergestellt habe, der vor dem Kriege schon immer bestand.
Aber die ungeheure Bedeutung besteht darin, dah der Orient, zu dem der Tonanweg nnd die Oriente^preh-
linie (setzt „Ballanzug") nun den Zngang bildet, ein anderer ist als vor dein Kriege, datz er jetzt nämlich
Bundesgebiet ist, mit uns zn unlösbarer Freundschaft zusammengekittet durch das in treuer Waffen»
brüderschaft gemeinsam vergossene Blut.... Erst jetzr ist damit die Niesensperre beseitigt worden, die feit
der Eroberung Konstantinopels durch die Türken Deutschland voin Orient trennte. And die Türken selbst sind
es» die den Nest dieser Sperre beseitigen halfen, denn ohne ihre» Anscbluß an die Zentralmächte wäre auch
Bulgarien nicht zu uns gekommen. Von wie großer Wichtigkeit für die Segen wart die Sprengung dieser
Barre ist, ist bekannt. .. . Unser Kaiser erlebt viel Genugtuung in diesen entscheidungsvollen Tagen. Wi
es um uns ohne das von ihm erworbene Helgoland? wie ohne die von ihm geschaffene starke Flvtte? wie >
von seiner Energie durchglühte, stark vergrößerte Heer? Und auch der Anschluß der Türkei und des gesamten
ist von ihm zielbewußt vorbereitet worden seit er das Wort sprach: „Ich will der Freund der 300 Millionen 9
medaner sein." Er hat seinen Kurs trotz viel Widerspruch und Mißverstehen, ja trotz offenen und versteckten «.
(nian denke nur an Helgolandl) durchgehalten imd mit dem Weitblick eMes großen Herrscherseine neue Zeit vor!
i) Auch die übrigen Erdteile werden nach und nach als Einzelhefte erscheinen.
„i,i
Spamersche Buchdruckerei in Leipzig