Die Projektionseinrichtung. 
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Es werden in neuerer Zeit vielfach epidiaskopische Einrichtungen emp- 
fohlen, d. h. solche Apparate, mit denen man auch Zeichnungen, Bilder uu- 
mittelbar durch reflektierendes Licht auf den Schirm werfen kann. Wenn 
nicht allerbeste Konstruktion (und die ist sehr kostspielig) zur Verfügung steht, 
wenn nicht eine ausgezeichnete Lichtquelle vorhanden ist — es eignet sich 
nur elektrisches Bogenlicht mit Gleichstrom von mindestens 25 Ampere dazu —, 
dann verzichte man auf solche Einrichtungen, sie lohnen den Aufwand an 
Mühe und Arbeit nicht, und schlage ein Verfahren ein, das später besprochen 
wird. Es ist dringend zu empfehlen, mittelgroße Bilder (2 x2Y2 m) von großer 
Lichtstärke zu entwerfen, weil gerade die Lichtstärke für die Betrachtung und 
Sichtbarkeit des Bildes eine große Rolle spielt. 
Die Wahl des Lichtschirmes ist bedingt durch die Räume, in denen 
der Apparat benutzt werden soll. Kommt eine Verwendung in mehreren 
Räumen in Frage, so wähle man einen Schirtingschirm mit zerlegbarem 
Gestell. Am zweckmäßigsten ist es, in jedem Raum, in dem der 
Apparat zur Verwendung kommt, eine glatte, weißgekalkte 
Projektionsfläche freizulassen. 
Die Verdunkelungseinrichtung darf in dem Projektionsraum nicht 
fehlen. Wieweit man hierin gehen soll, hängt von den Mitteln ab, die zur 
Verfügung stehen. Wird nur in einem einzigen Räume projiziert, so wähle 
mau eine gute Verdunkelung. 
Da die Linsensysteme eine große Anzahl der Licht- und Wärmestrahlen 
der Lichtquelle absorbieren, so ist es zweckmäßig, eine Kühlküvette anzu¬ 
bringen. Sie ist allerdings unbedingt notwendig nur dann, wenn dasselbe 
Bild eine längere Zeit den Strahlen ausgesetzt ist. 
Der Bilderrahmen sei so eingerichtet, daß Bilder jeden Formates 
projiziert werden können. Allerdings muß dann der Kondensator einen ge- 
nügend großen Durchmesser besitzen; ich gebe solchem von 150 mm den Vorzug. 
Die Einstellung des Bildes erfolgt dadurch, daß man zuerst die Licht- 
quelle in die richtige Lage zu dem Linsensystem bringt. Man hat da- 
bei zu beachten, ob die Lichtquelle zu nah oder zu weit, zu hoch oder zu tief, 
zu weit nach rechts oder nach links steht. Ist eine von den sechs erwähnten 
falschen Stellungen vorhanden, so muß sie durch die Stellvorrichtungen auf- 
gehoben werden, die sich an der Lampe befinden. Die Schärfe des Licht- 
bildes erhält man dadurch, daß man das Objektiv so lange vor- oder rück- 
wärts schiebt, bis die gewünschte Schärfe erreicht ist. 
Die technische Handhabung des Apparates ist nicht schwer und mit Hilfe 
der Anweisung, Jrie beigegeben ist, leicht durchzuführen. Im folgenden gebe 
ich eine Anzahl Schriften und Werke an, die sich mit dem Projektionsapparat 
und seiner Behandlung befassen. (Die Reihenfolge bedingt keine Rangfolge.) 
Literatur. 
1. DieProjektionskunst von Dr. P. E. Liesegang und Dr. Berghoff. Düssel¬ 
dorf, Liesegang. 6 Mk. 
2. Die Projektionsapparate, Latern bilderund Projektions- 
versuche in ihren Verwendungen im Unterrichte von Dr. ftarl 
Hassack und Dr. Karl Rosenberg. Leipzig, Pichlers Ww. 1907. 7,20 Mk. 
Rüsewald, Erdkunde. 11
	        
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