51. Die Arähe. 52. Fünf Fabeln.
21)
51. Die Krähe.
Eine Krähe schmückte stch mit den Federn, welche der Psau ver¬
loren hatte, und mischte sich, indem sie die übrigen Krähen verachtete,
in die Gesellschaft der
Pfauen. Aber diese ent¬
rissen dem unverschämten
Böget die Federn und
jagten ihn mit den Schnä¬
beln fort. Darauf wollte
die Krähe betrübt zu
ihren G efährtinnen zurück¬
kehren. Aber auch von
diesen wurde sie verspottet
und fortgetrieben. Sie
war daher genötigt, allein
ein elendes Leben zu
führen. N-belkrühe.
Die Fabel erinnert daran, daß wir nicht mehr scheinen sollen, als
wir sind, und jedem seine Vorzüge lassen. W,r.». Zchmn.
52. Fünf Fabeln.
1. Das Roß und der Stier. Auf einem feurigen Rosse
flog stolz ein dreister Knabe daher. Da rief ein wilder Stier dem
Rosse zu: „Schande 1 von einem Knaben ließ ich mich nicht
regieren!“ — „Aber ich“, versetzte das Roß; „denn was für Ehre
könnte es mir bringen, einen Knaben abzuwerfen?“
2. Die Pfauen und die Krähe. Eine stolze Krähe
schmückte sich mit den ausgefallenen Federn der farbigen Pfauen
und mischte sich dann kühn unter diese glänzenden Vögel. Sie
ward erkannt und schnell fielen die Pfauen mit scharfen Schnäbeln
über sie her, ihr den erborgten Putz auszureißen.
„Lasset nach!“ schrie sie endlich, „ihr habt nun alles das
eurige wieder.“ Doch die Pfauen, welche einige von den eigenen
glänzenden Federn in den Flügeln der Krähe bemerkt hatten,
versetzten: „Schweige, armselige Närrin; auch diese können nicht
dein sein!“ — und hackten weiter auf sie los.
3. Der Fuchs und der Storch. „Erzähle mir doch
etwas von all' den fremden Ländern, die du gesehen hast!“ sagte