Full text: Landeskunde des deutschen Reiches

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16. 
Die thüringischen Staaten. 
I. Lehrmittel: Karte von Deutschland. P en ck, das deutsche Reich. Kntzen, 
das deutsche Land. Von Klöden-Oberläuder, unser deutsches 
Land und Volk, 6. Band. Daniel, Deutschland. 
II. Lehrziel: Wir wollen die sächsisch-tluiringischen Staaten und ihre wichtigsten 
Städte kennen lernen. 
III. Lehrgang: Einleitung. 1. Der Pleißenstaat. 2. Der nördliche Elsterstaat. 
3. Der südliche Elsterstaat. 4. Der Saalstaat. 5. Der Wipperstaat. 
6. Der Werrastaat. 7. Der Waldstaat. 8. Der Veckenstaat. 
IV. Leyrstunde: 
Sehen wir das thüringische Land auf einer Karte an, die 
uns die natürlichen Verhältnisse desselben zeigt, so erscheint es 
als ein schön geschlossenes Gebiet, das nach Osten hin mit dem 
Königreiche Sachsen verschmilzt. Betrachten wir es dagegen auf 
einer Karte, welche die staatliche Gliederung der deutschen Länder 
erkennen läßt, so fallen uns die vielen selbständigen Staaten auf, 
in welche das einheitliche Natnrganze zerstückelt ist. In den ersten 
Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung bildete Thüringen ein 
großes Volksherzogtum. Nach der Zeit der Bölkerwandernng löste 
es sich schon in mehrere Marken und Gaue auf, die aber später 
unter der Herrschaft eines Landgrafen wieder zusammengeschlossen 
wurden. Im Jahre 1247 fiel die Landgrafschaft Thüringen an 
die Wettiner, welche bereits die Mark Meißen und das Pleißen- 
land besaßen. Der umfangreiche Länderbesitz dieses Herrscherhauses 
wurde 148) unter den fürstlichen Brüdern Ernst uud Albert so 
geteilt, daß jenem Thüringen, diesem Sachsen znsiel. Im Jahre 
1547 aber verlor Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige, ein 
Sproß der ernestinischen Linie, außer der Kurwürde den größten 
Teil seines thüringischen Besitzes und behielt für seine drei Söhne nur 
noch einige Ämter und Städte. Unter den Nachkommen dieser 
Söhne siud dann dnrch weiteren Zuwachs, wie durch fort- 
gesetzte Erbteilung der Länder diesächsisch-thüringischenKlein- 
staaten entstanden. Vier derselben tragen als Ausdruck ihres 
geschichtlichst Werdens noch gegenwärtig den Zusatz „Sachsen" in 
ihren Namen. Fast alle aber zerfallen in mehrere Gebietsteile, 
welche nun die thüringische Staatenkarte bunt durchsetzen. Wir 
wollen sie heute aufsuchen, indem wir mit deu Nachbarstaaten 
des Königreiches Sachsen beginnen und dann, uns an die
	        
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