Full text: Landeskunde des deutschen Reiches

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Unter dem ersten deutschen Kaiser ist ja auch der Dombau 
im Jahre 1880 glücklich vollendet und in dem Gürzenichsaale das 
Weihefest unter dem Hinweis der Bürgerschaft Kölns auf den kaiser- 
lichen Erbauer des Domes und des deutschen Reiches und unter 
Hinweis des Kaisersohnes auf den Dom als eines Sinnbildes 
deutscher Treue und Einheit begangen worden. Köln ist eben und 
bleibt für uns „die Stadt des ewigen Domes". Zusammen- 
fassung. 
4. Die jüngere Stromnachbarin Kölns ist Düsseldorf (130 T.) 
am rechten Ufer des Rheines geworden. Es liegt an der kleinen 
Düffel, dort, wo die Bucht des Niederrheines mit der breiten 
Ebene Norddeutschlands verwächst. 
Das Äußere der Stadt macht einen durchaus freundlichen 
Eindruck. Zeigt sie doch, die Altstadt ausgenommen, ein Netz ge- 
radliniger Straßen, an denen freundliche Häuser in grünen Gürten 
stehen. Den schönsten Schmuck aber gewinnt die Stadt durch die 
umfangreichen Anlagen des Hofgartens, dessen Teich- und Baum- 
gruppen an Stelle der Wälle und Grüben angelegt worden sind, 
die früher Düsseldorf zu einer Rheinfestung machten. 
Der Hofgarten erinnert uns zugleich daran, daß in der 
Stadt die Kurfürsten von der Pfalz einst einen glänzenden Hof 
hielten. Einem derselben, dem Kurfürsten Johann Wilhelm 
(1690—1716), hat die dankbare Stadt vor dem Rathause auch ein 
ehernes Reiterstandbild gesetzt, da er ein Förderer der schönen 
Künste war. Hat er doch das Schloß Jägerhof in der Stadt 
errichtet, eine Sammlung kostbarer Gemälde in ihr angelegt und 
berühmte Künstler an seinen Hof berufen. 
Noch verdienter als dieser Kurfürst machte sich Karl Theodor 
um die Stadt, der im vorigen Jahrhunderte iu ihr eiue Hoch- 
schule für Maler (1767) gründete. Vor 10 Jahren hat diese 
an dem Hafenplatze der Stadt ein neues Heim erhalten. Dort 
erhebt sich dasselbe nun als ein schöngegliedertes Prachtgebäude, 
das einen hervortretenden Mittelbau, 2 vorspringende Eckbauten 
zeigt und auf deu Eckeu des platten Daches und des Dachsimses 
die Steiufignren berühmter Künstler trägt. Die Jnnenräume der 
neuen Malerakademie enthalten aber nicht nur eiue wertvolle 
Gemäldegalerie, sondern auch Hörsäle für Studierende und Arbeits- 
zimmer (Ateliers) für die Künstler. 
Unter den Meistern der Kunst, die iu Düsseldorf gelebt,
	        
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