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Tas Gebiet zwischen Ost- und Nordsee.
I. Lehrmittel: Karte von Deutschland. Penck, das deutsche Reich.
Kutzen, das deutsche Land. Von Köppen-Oberländer, uuser
deutsches Land und Volk, 10. und II. Band. Daniel, Deutschland.
II. Lehrzicl: Wir betrachten das deutsche Gebiet zwischen der Ost- und
Nordsee.
III. Lehrgang: 1. Die Lage des Gebietes. 2. Die staatliche Bildung des
Gebietes. 3. Die Bodennatnr des Gebietes. 4. Die Hauptstadt des
Gebietes. 5. Der nordöstliche Seehafen des Gebietes. 6. Der süd-
östliche Seehafen des Gebietes. 7. Der Strombasen des Gebietes.
8. Die Volksstämme des Gebotes.
IV. Lehrstunde:
1. Wollen wir heute das deutsche Gebiet zwischen der Ost- und
Nordsee keuueu lernen, so suchen wir zunächst die Lage desselben
nach unserer Karte zu bestimmen. Das Gebiet liegt auf dem
rechten Ufer der uutereu Elbe und wnrde daher znr Zeit Karls
des Großen als „Nordalbingien" bezeichnet. Im Osten wird es
vou deu Welleu der Ostsee umspült, die eiue Föhrdenküste bildet.
Im Westeu umfluteu es die Wogeu der Nordsee (vou Auwohueru
die „Westsee" geuauut), dereu Küste vou den nordfriesischen Inseln
umgürtet wird. Im Nordeu reicht es bis au die Königs au, die
es in ihrem mittleren Laufstücke von außerdeutschen Gebieten
trennt. Fassen wir jetzt auch einmal diese letzteren mit ins Auge,
so zeigt sich, daß das Land fast vollständig vom Wasser des Meeres
umzogeu wird, da die West- und die Ostsee sich im Norden be-
rühreu. So entsteht ein Festlandsglied, das nur auf einer Seite
(im Süden) mit dem Körper des deutscheu Landes zusammen-
hängt und demnach als eine Halbinsel zu bezeichnen ist. Nach
den germanischen Völkern der Jäten oder Cimberu, welche das
Land früher bewohnten, führt es deu Nameu jütische oder eim-
brische Halbinsel. Wir gewinnen daher den Satz: Das deutsche
Gebiet zwischen Ost- nnd Nordsee liegt im Süden der jüti-
schen Halbinsel und wird dort von zwei Meeren und zwei
Flüssen begrenzt. — Die beiden Meere, welche ihre Wasser im
Norden der Halbinsel vereinigen, sind auch auf dem deutscheu Gebiete
derselben verbunden worden. Zur einer solchen Verbindung eignete
sich in vorzüglicher Weise die Ei der, die uns als ein Fluß der Seeu
bereits bekannt geworden ist. Um die Flußlinie, welche von
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