Full text: Landeskunde des deutschen Reiches

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Teiche, deren Spiegel hell in der grünen Landschaft glänzen. Im 
Innern besteht sie aus dem uns bereits bekannten Muschelkalke, 
der in seinen unteren Schichten reiche Schätze von Steinsalz birgt. 
Es ist die Stuse des Muschelkalkes, die wir gefunden haben. — 
Westlich setzt sich an diese Platte weiter eine Bodenerhebung an, 
die aus einer Kette niederer Hügel besteht. Diese drängen sich 
an einigen Stellen an die Mosel heran und geben den Ufern 
derselben an den Absturzstellen ein gebirgsartiges Aussehen. Am 
deutlichsten tritt die Hügelreihe im Norden hervor, wo sie bewaldet 
ist und einen guten, zum Bauen geeigneten Sandstein liefert. Es 
ist die Keuperstufe, in ihrer Bildung der schwäbisch-sränkischen 
verwandt. Noch weiter im Westen hebt sich der Boden des Landes 
dann zu 400 und 500 m Höhe empor, so daß er nach der Maas 
hin als Hochfläche mit gebirgiger Natur auftritt. Dieser Höhenzug 
besteht aus bräunlichen Kalken, in denen große Mengen Eisen 
liegen. Auch zeigt er tiefe Risse und Höhlungen, so daß wir in 
ihm leicht die Stufe des braunen Jura, den Bruder des 
schwäbisch-sränkischen, wiedererkennen. 
Die Streichungslinie des Muschelkalkes werden wir am besten 
an dem Laufe der Saar, diejenige des Keupers an dem der Mosel 
und diejenige des Jura an dem der Maas verfolgen können. So 
legen sich also auch in dem Westflügel des süddeutschen 
Beckens, nur in umgekehrter Folge wie in dem Ostflügel 
drei Bodenstufen aneinander, weshalb wir wohl berechtigt 
sind, auch das neue Gebiet als eine Stufenlandfchaft zu 
bezeichnen. Zusammenfassung. 
Vergleichen wir aber die äußere Form der Bodenstufen 
auf der Westseite mit denen im Osten, so ergiebt sich, daß jene viel 
weniger augenfällig hervortreten. Sie sind in ihren Umrissen mild 
gestaltet und gehen ruhiger ineinander über. Daher erhält auch 
die ganze Landschaft westlich des Wasgaues einen mehr einförmigen 
Ausdruck, der nur dort etwas wechselvoller wird, wo sich gewundene 
Thäler in das Hochland senken. Dieses wird so förmlich zu 
einer Hochfläche, welche als eine westliche Abdachung der 
Vogesen sich sanft nach dem Südwesten senkt. — Da keinerlei 
bedeutende Gebirgszüge sich auf ihr erheben, so ist ihr auch ein 
ziemlich gleichmäßiges Klima eigen. Die Jahreswärme hält 
auf ihr eine mittlere Höhe von 9° C. ein. Damit hängt zusammen, 
daß wir auf ihr auch nicht gesonderte Gürtel für Wald und Wiese,
	        
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