— 66 —
Teiche, deren Spiegel hell in der grünen Landschaft glänzen. Im
Innern besteht sie aus dem uns bereits bekannten Muschelkalke,
der in seinen unteren Schichten reiche Schätze von Steinsalz birgt.
Es ist die Stuse des Muschelkalkes, die wir gefunden haben. —
Westlich setzt sich an diese Platte weiter eine Bodenerhebung an,
die aus einer Kette niederer Hügel besteht. Diese drängen sich
an einigen Stellen an die Mosel heran und geben den Ufern
derselben an den Absturzstellen ein gebirgsartiges Aussehen. Am
deutlichsten tritt die Hügelreihe im Norden hervor, wo sie bewaldet
ist und einen guten, zum Bauen geeigneten Sandstein liefert. Es
ist die Keuperstufe, in ihrer Bildung der schwäbisch-sränkischen
verwandt. Noch weiter im Westen hebt sich der Boden des Landes
dann zu 400 und 500 m Höhe empor, so daß er nach der Maas
hin als Hochfläche mit gebirgiger Natur auftritt. Dieser Höhenzug
besteht aus bräunlichen Kalken, in denen große Mengen Eisen
liegen. Auch zeigt er tiefe Risse und Höhlungen, so daß wir in
ihm leicht die Stufe des braunen Jura, den Bruder des
schwäbisch-sränkischen, wiedererkennen.
Die Streichungslinie des Muschelkalkes werden wir am besten
an dem Laufe der Saar, diejenige des Keupers an dem der Mosel
und diejenige des Jura an dem der Maas verfolgen können. So
legen sich also auch in dem Westflügel des süddeutschen
Beckens, nur in umgekehrter Folge wie in dem Ostflügel
drei Bodenstufen aneinander, weshalb wir wohl berechtigt
sind, auch das neue Gebiet als eine Stufenlandfchaft zu
bezeichnen. Zusammenfassung.
Vergleichen wir aber die äußere Form der Bodenstufen
auf der Westseite mit denen im Osten, so ergiebt sich, daß jene viel
weniger augenfällig hervortreten. Sie sind in ihren Umrissen mild
gestaltet und gehen ruhiger ineinander über. Daher erhält auch
die ganze Landschaft westlich des Wasgaues einen mehr einförmigen
Ausdruck, der nur dort etwas wechselvoller wird, wo sich gewundene
Thäler in das Hochland senken. Dieses wird so förmlich zu
einer Hochfläche, welche als eine westliche Abdachung der
Vogesen sich sanft nach dem Südwesten senkt. — Da keinerlei
bedeutende Gebirgszüge sich auf ihr erheben, so ist ihr auch ein
ziemlich gleichmäßiges Klima eigen. Die Jahreswärme hält
auf ihr eine mittlere Höhe von 9° C. ein. Damit hängt zusammen,
daß wir auf ihr auch nicht gesonderte Gürtel für Wald und Wiese,