210 Siebentes Kapitel. 
allmählich gelingen wird, die arbeitenden Klassen durch Erfüllung der irgend- 
wie berechtigten Wünsche derselben fest an Kaiser und Reich zu knüpfen. 
7) Polen, elsaß-lothriugische Franzosen und Dänen. Daß die 
Bruchteile fremder Volksstämme, welche vou den Grenzen des Deutschen 
Reiches umschlossen werden, diesem nicht geru ein förderndes Interesse zuwenden, 
kann uicht gerade befremden. Aber ein großes Staatswesen kann nicht zu- 
lassen, daß diese Elemente einen seine Sicherheit gefährdenden Einfluß ge- 
Winnen; daher hat die Reichsregieruug mit vollem Rechte dem deutschfeindliche» 
Treiben der Polen und der franzofenfrenndlichen Elsaß-Lothringer gesteuert 
sowie dafür Sorge getragen, daß deutsche Sprache und Bilduug iu diesen ent- 
legenen Teilen nnfres Vaterlandes festen Fuß fassen. Eine Wendung zum 
Besseren bezeichnet es jedenfalls, daß folche Elemente augenblicklich im deutschen 
Reichstage feine Majorität mehr finden, welche es wagen darf, deren deutsch- 
feindliche Anschauungen der Regierung und den nationalen Parteien gegenüber 
zur Geltung zu briugen. 
' Wohl sind die letzten Jahre nicht ohne erhebeude Momente im deutscheu 
Reichstage vorübergegangen, und besonders fanden die schweren Verluste, von 
denen unser Vaterland am 9. März und 15. Juni 1888 durch das Ablebeu 
der ersteu beideu deutscheu Kaiser betroffen wurde, fast das ganze Hans in 
aufrichtiger Herzenstrauer geeiut. Man darf daher wohl hoffen, daß Zeiten, 
in denen die Regieruug für die Lösung nationaler Fragen von tiefernster Be- 
dentuug keine Majorität zu finden vermochte, immer seltener wiederkehren 
werden. Um so mehr müssen alle wahren Freunde des deutschen Vaterlandes 
an dem Wunsche festhalten, daß unsre Jugend heranwachse in stolzer 
Frende au den Gütern, welche von ihren Vätern anf blutige» 
Schlachtfeldern heldenmütig errungen worden find; nnsre Knaben 
und Jünglinge mögen dereinst in Krieg wie in Frieden des Vaterlandes 
treneste Hüter sein, leben und sterben für Kaiser und Reich!
	        
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