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zum größten Teil (3000 Einw.) zu Hamburg, zum kleinsten
(800 Einw.) zu Hannover. Diesseit der Elbe, westlich von
Harburg ist das Lauenbruch, östlich das Neuland; die
gleichnamigen großen Dörfer liegen längs der Elbdeiche. Das
angrenzende Dorf Moorburg ist hamburgisch. Während in
den beschriebenen Landesteilen der fetteste Marschboden vor-
herrscht, ist der übrige Teil des Kreises hügeliges Geestland.
Der Mittelpunkt des Verkehrs ist die Stadt Harburg,
von der Eisenbahnen nach Cuxhaven, Bremen (Paris) und
Hannover führen; bei Buchholz zweigt sich die Linie
Buchholz-Lüneburg-Wittenberge ab. Der Kreis hat nur kleine
Flüsse aufzuweisen: die Seeve mit dem Seevekanal, die Este,
die bei Moisburg ins Stadesche tritt, und die Quellen der
Oste und Wümme.
Harburg ist an der Süder-Elbe gelegen. Von Ham-
burg-Altona ist es 10 km entfernt. Den Personenverkehr
mit der großen Handelsstadt vermitteln außer der Eisenbahn
vier Dampfschiffe, von denen jedes 400—800 Personen auf-
nimmt. Sie fahren im Winter täglich 8—10 mal, im
Sommer 12—18 mal hin und zurück. Der am meisten be-
fahrene Elbarm ist der Köhlbrand. Kleinere Schiffe fahren
täglich 10—12 mal durch den schmalen Reiherstieg. Die
Fahrt dauert % Stunden. Sehenswert ist die 625 in lange
Eisenbahnbrücke über die Süder-Elbe, von der man einen
prachtvollen Blick auf Hamburg hat. Der nicht unbedeutende,
jedoch meist von Hamburg abbängige Handel erstreckte sich
auf Kolonialwaren, Heringe, Wein, Öl, Thran, Bauholz,
Steinkohlen u. f. w. Auch herrscht in der Stadt eine leb-
hafte Fabrikthätigkeit. Die Fabriken erzeugen oder verarbeiten
Gummi und Guttaperchawaren, Chemikalien, Leder, Soda,
Zement, Glas, Stärke, Tabak, Maschinen, Gußeisenwarenu.s.w.
Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahrzehnten um das
Siebenfache gewachsen: sie beträgt 35000 Einwohner, die
meistens der evang. Konfession angehören. Die wenigen
Katholiken haben ihre eigene 1866 erbaute Kirche. Unter
den Bildungsanstalten sind hervorzuheben das Realgymnasium,
eine Handels- und Gewerbeschule und gute Volks- und Bürger-
schulen. Das Schloß ist eines der ältesten Gebäude und war
von 1524—1642 Residenz der Harburger Linie. Das Rat-