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blick des Aufbruchs 5° Fahrenheit (— 15° C.); doch wurde es später
am Tage viel kälter. Da wir zu Fuße gingen, wurden uns die schweren
Pelzkleider sehr lästig, und wir legten daher einen großen Teil derselben
ab; aber ohne die Pelzstiefel der Eingeborenen ging niemand.
Der gefrorene Fluß, auf dessen Oberfläche wir den ganzen Tag fuhren,
war meistenteils gut mit Schilee bedeckt An einigen Stellen hatte der
Wind das Eis bloßgelegt, sodaß wir seine eigentliche Farbe wahrnehmen
konnten. Zuweilen war es glasgrün und durchsichtig und ließ uns den
mit Kieseln bedeckten, seichten Grnnd des Flnsfes sehen; an anderen Stellen
war es dunkel, halb durchsichtig und farblos und gab dem im Schatten
unter ihm fließenden Wasser den Anschein unendlicher Tiefe. An einigen
Punkten, gewöhnlich zwischen Sandbänken oder an kleinen Stromschnellen,
Eskimo im Hundeschlitten.
wo das Wasser rasch dahinfloß, war der Flnß nicht vollständig gefroren.
Nur wenige Meilen *) von der russischen Station (Unalachleet) entfernt
wuchsen an den Ufern des Strandes Fichten und Birken in Menge, und
wir sahen auch viel Treibholz, die Trümmer großer Bäume, die bei hohem
Wasserstande an den Waldrändern unterwaschen und beim Aufbrechen
des Eises vou den tobenden Fluten mit weggerissen werden.
Um 4 Uhr nachmittags machten wir Halt um auszuruhen, verschafften
uns mittelst einiger Stämme Treibholz ein tüchtiges Feuer auf dem Eife
und erquickten uns an Thee und Schinken. Beim Lichte der Sterne
brachen wir wieder auf. Um 6 Uhr konnten wir nicht weiter, da eine
große Flußstrecke gauz offen war und kein Weg um sie herumzuführen
1) Eine Meile engl. — 1,6 Kilometer.