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rung, meine lieben Kinder, haben wir; dieses Glück
wird uns in i nserm Vaterlande zu Theil. Unser Va¬
terland ist es nehmlich, in welchem Aufklärung, Liebe zu
den Wissenschaften und Künsten und reger Eifer in Er¬
lernung nützlicher Kenntnisse und in der Ausbildung
des Geistes in hohem Grade herrscht, und wodurch es
sich vor vielen andern Landern auszeichnet. Unser Va¬
terland hat daher eine große Anzahl von ausgezeichneten
Gelehrten in allen Fachern des menschlichen Wissens
hervorgebracht, deren Namen und Schriften weit und
breit mit Achtung und Bewunderung genannt und ge¬
lesen werden. Es hat große Staatsmänner, Ge¬
neräle, G o t t e s g e l e h r t e, Rechtsgel ehrte,
A e r z t e, Geschichtsschreiber, Sternkundige,
Sp rachg elehrre u. s. w. aufzuweisen, welche zu
den berühmtesten und ausgezeichnetsten Männern Deutsch¬
lands und Europa's gehören. Es hat ferner in sei¬
ner Mitte eine große Anzahl berühmter Künstler, z. B.
Maler, Bildhauer, B a u m e i ft e t, Musiker,
Dichter, deren Werke von allen Kennern gerühmt
und selbst im Auslande ausgezeichnet werden. Und
würde dieß der Fall seyn, wenn der König nicht selbst
ein Freund der Künste und Wissenschaften, des Lichts
und der Aufklärung wäre? Mit edler Frepgebigkeit
unterstützt er daher alles, was sich^ auf die Bildung
und Veredlung seines Volkes bezieht; er läßt talent¬
volle Männer und Jünglinge zu ihrer Vervollkommnung
in andere Länder reisen, und sie zur Zierde und zuni Nu¬
tzen des Vaterlandes zurückkehren; er läßt prachtvolle
Gebäude und andere Kunstwerke errichten; er läßt alte
ehrwürdige Denkmäler der Kunst oft mit großen Kosten
repariren und erhalten; ^r muntert Gelehrte und
Künstler durch ansehnliche Belohnungen und Auszeich¬
nungen auf, und alle Anstalten und Vereine, welche
die Beförderung der Künste und Wissenschaften zum