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Alte Geschichte.
Chersonnesus ein, und von beiden Punkten gehen
viele nach Asien über, häufig gerufen von den Fürsten
Klcinasiens, um mit Hülfe dieser tapfer» Kricger-
schaaren ihre Unabhängigkeit zu behaupten. Aber
bald werden sie diesen selbst zu übermächtig, breiten
sich aus und besetzen Äolicn und Ionien, bis Atta-
lus I. sie auf den Besitz des nach ihnen genannten
Landes beschrankt (238). Sie waren in 3 Stamme
getheilt; jeder bildete einen unabhängigen Freistaat
unter 4 eingeschränkten Oberhäuptern (Tetrarchcn);
doch standen sie mit einander im Bündniß. Ihren
kriegerischen Charakter behielten sie, dienten als Söld¬
ner Äntiochus III., und wurden von den Römern
geschont, um sie als Bundesgenossen zu benutzen.
Sulla befreite sie von Mithridat, und Pompcjus be¬
lohnte einen ihrer Tetrarchcn, Dejotarus, mit
Klein - Armenien, einem Thcile von Pontus, und
selbst mit dem Königstitel (64). Nach ihm erhielt
sein Feldherr Amyntas von Antonius für den ihm
gegen die Republikaner geleisteten Beistand fast ganz
Galatien, welches Geschenk in der Folge von Octa-
vian noch durch einige südliche Küstenländer Klein¬
asiens vermehrt ward, die jedoch sammt Galatien
nach seinem Tode (25) römische Provinzen wurden.
154. Kappadocien war von Alexander nicht
erobert, und fiel bei der Theilung (322) dem EumeneS
zu. Dieser verdrängte zwar Ariarathes II., einen
Abkömmling der persischen Statthalter, aber sein
Sohn, Ariarathes III., eroberte das Land wie- \
der (312), und seine Nachkommen behaupteten sich,
bis Mithridates von Pontus sich desselben bemäch- -
tigte. D« erklären die Römer Kappadocien für frei i