Full text: Bilder aus dem westlichen Mitteldeutschland (Bd. 6)

Die Grotenbnrg und das Hermannsdenkmal. 77 
sich wohl die Sachsen verschanzt haben mögen, als sie Karl der Große bei 
„Thietmelle" (Detmold) schlug. An Überreste des Varianischen Lagers ist 
schon wegen der kreisrunden Gestalt und des zu knappen Umsanges der Um- 
Wallungen nicht zu denken. Sinnend über die großen geschichtlichen Ereignisse 
unserer Vorzeit, die hier ihren Schauplatz gehabt haben mögen, steigen wir über 
'waldige Höhen hinab zn der mit Bäumen bepflanzten Chaussee, die uns zu der 
reizenden kleinen Residenz des Fürstentums Lippe sührt. Wie ein Schmuckkästchen 
präsentiert sich uns das reinliche, niedliche Detmold, das uns mit seinem anmutigen 
Entree von Villen und Gärten empfängt, zum Besuche seines im Renaissancestil 
ausgeführten Schlosses, seines neuen Palais und seines herrlichen Parkes einladet. 
Detmold und die Seime mit Blick auf das Hermannsdenkmal. 
Im Marstall können wir die im fürstlichen Gestüt zu Lopshoru gezüchteten 
„Senner" bewundern; denn die Pferdezucht in der Senner Heide ist berühmt. 
Unter der Wehne, nahe dem Markt, besuchen wir das Geburtshaus eines der 
größten westfälischen Dichter, Freiligraths, und das Sterbehaus Grabbes, des 
„lapidarischeu Dramatikers". 
Von den Wällen auf dem Trüsberg sieht man im Süden die einst von 
wilden Rossen durchflogene, sandige, wenig bebaute Senne sich ausdehnen; 
einzelne Höfe und Dörfer lugen aus Eichenhainen und Tannengruppen; süd- 
westlich ziehen sich weite Waldungen hin, in denen die Holte, das alte Schloß 
der Grafen von Rittberg, verborgen liegt.
	        
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