Die Zuflüsse der Donau innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches. 169
ihrem oberen Laufe im Graswangthale mehrmals unter Gerölle, tritt beim
Dorfe Graswang wieder zu Tage und erreicht bei Ettal und Ober-Ammer-
g a u das bewohute Laud. Nun fließt sie nach mancherlei Windungen am hohen
Peißenberge und dem freundlichen Städtchen Weilheim vorüber, verstärkt
die Wasser des einsamen Ammersees und wird schiffbar; sie nimmt unterhalb
Dachau rechts die Würm, den Abfluß des Würm- oder Starnberger-
Sees, auf, vereinigt sich in der Nähe von Freising beim alten Schlosse
Kranzberg mit der Glan und ergießt sich bald darauf bei Jfareck unter-
halb Moos bürg in die Isar.
Noch oberhalb der Ammer geht der Isar ein anderer linksseitiger Zufluß
in der Loisach zu. Obgleich eine Alpentochter, hat sich die Loifach ihrer Ab-
fünft nicht zu rühmen. Das öde, stundenweite Moor von Ehrwald, Lermos und
Bieberwier (1004 m.), welches von den Felsenbauten der Wetterwand und des
Sonnenspitzes überragt wird, läßt ihre Wasseradern zuerst sichtbar zu Tage
treten; dennoch dürfen wir wol den Paß Fern mit feinen reizenden Seen als die
wahre Geburtsstätte der Loisach betrachten. Durch den Paß Griesen (Ehr-
walder Schanze 904 in.) tritt die Loisach ins Reich ein, erreicht die Thalebene
von Garmisch-Partenkirchen (690m.) und durchfließt die bayerischen Vor-
gebirge. Nach einem zweiten Smnpfbade im Murauer Moose wendet sie
sich zum Kochels-ee (596 m,), durchfließt dessen verschilfte Nordhälfte, den