Die Bezwingung Rußlands. 
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vergeblichen Angriffsversuchen noch so erschöpft, daß sie keine neuen 
mehr zuwege brachten. Erst im Äerbst hatten sie sich so weit erholt, 
daß sie einen neuen gewaltigen Vorstoß versuchten. Die Russen 
freilich waren inzwischen für uns erledigt. Dieser Angriff der Fran¬ 
zosen ist nun der schlimmste von allen jgewesen. Die Äauptstelle 
war gleich südlich der belgischen Grenze bei Arras. Das Trommel- 
feuer, mit dem sie ihn einleiteten, und das tagelang anhielt, war so 
fürchterlich, daß von den deutschen Schützengräben und Stellungen 
überhaupt nichts mehr zu sehen war. Die Soldaten, die dort standen, 
waren in ihren Unterständen ganz und gar durch die herabgefallenen 
Sandmassen eingeschlossen. Die mußten sich erst mühsam mit dem 
Spaten wieder herausarbeiten, als die Franzosen zum Sturm über- 
gingen. Und so gelang es denn den Feinden tatsächlich, an manchen 
Stellen die vorderste Reihe unserer Schützengräben einzunehmen. 
Vielleicht hätten die Franzosen damals tatsächlich an einer Stelle 
unsere ganze Front durchbrechen können, wenn sie nur 'nicht selber 
von diesem Gewaltangriff so erschöpft gewesen wären, daß sie die 
erreichten Vorteile gar nicht mehr genug ausnutzten. Inzwischen 
kamen von rückwärts unsere Verstärkungen heran, und da mußten 
die Feinde stehen bleiben, wo sie standen, ja an einigen Stellen 
wurden sie wieder zurückgetrieben. Auch dieser gewaltige Angriffs¬ 
versuch scheiterte. Die Deutschen blieben, wo sie waren. Nachher 
behaupteten die Franzosen dann, sie hätten von vorneherein garnicht 
durchbrechen wollen, sondern hätten nur an einigen Stellen ein paar 
deutsche Gräben erobern wollen. Aber wir hatten die Angriffsbe¬ 
fehle des Generals Zoffre gefunden, in denen deutlich stand, die 
deutsche Linie sollte durchbrochen und das deutsche Äeer aus Frank¬ 
reich herausgeworfen werden. Da konnten wir also allen Leuten be¬ 
weisen, daß die Franzosen wieder einmal gelogen hatten. Llnser 
deutscher Angriff gegen Rußland war glänzend gelungen, der 
französische gegen Deutschland glänzend gescheitert. !lnd nun waren 
unsere Truppen frei, um irgendwo anders etwas Neues anzufangen. 
Merkworte: 
Einschließung der Russen von 2 Seiten 
Lindenburg 4, Leopold v. Baiern 2, Mackensen 3 Armeen, 
außerdem 3 selbständige Armeen in Ostgalizien 
Mackensen stößt durch das Loch im Süden 
Leopold v. B. hält die Russen möglichst fest 
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