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gefüllt und die den Versaillern an Großartigkeit nicht nachstehende 
Wasserwerke in Thätigkeit wären. Die Gruppe des Linksbassins stellt, 
in ähnlichem Aufbau, die Glücksgöttin mit dem Rade vor, und auch 
hier verschmilzt die Felstürmung und die Gruppierung der Figuren 
zu einem Gesamtbilde von überwältigender Wirkung. Rings um die 
Marmoreinfassung laufen je 16 sinnbildliche Figuren oder Gruppen 
in Bleiguß und echt vergoldet. Diese Vergoldung wirkt prächtig, aber 
zugleich befremdend; der Unterschied zwischen den schwarzen Bleiguß- 
gruppen in der Bassinmitte und dem gleißenden Goldschimmer der 
Statuen an der Umfassung ist ein zu starker. Wie Eingeweihte ver- 
sichern, hätten demnächst auch die beiden Kolossalgruppen vergoldet 
werden sollen. 
Terrassenförmig geht es abwärts. Wieder einige Marmorstufen 
vou bedeutender Breite, rechts und links leuchten abermals zwei Mar- 
morbassins mit einem Druckwerk, das je einen Strahl von 45 Centi- 
meter Durchmesser aus 27 V2 Meter Höhe zu schleudern bestimmt ist. 
Den Abschluß nach der Frontseite gegen den See zu bildet ein wasser- 
speiendes Wunderwerk. Es ist das ein ruuder Riesen-Marmorbrnnnen, 
der sich in sünf Stockwerken, stets sich verjüngend, aufbaut. 72 Un- 
getüme von gewaltigen Ausdehnungen, Frösche, Schildkröten, Eidechsen, 
Drachen, dann Tierköpse aller Art, alle echt vergoldet, speien ihre 
Wasser gegen die auf der obersten Etage thronende Marmorgöttin, 
und zwar derart, daß die Statue, ohne selbst getroffen zu werden, in 
einen aus Wasserstrahlen gewobenen Schleier gehüllt erscheint. Links 
und rechts vom Schlosse her lausen haushohe Spaliere, mit wildem 
Wein teilweise umrankt und ziehen sich durch alle diese Gartenabtei- 
lungen als Schutzwehr gegen fremde Blicke bis hinab zum See. 
An den fertigen Mittelbau, dessen Ausstattung alles übertrifft, 
was je an Pracht und Luxus geleistet wurde, schließt sich links ein 
Flügelbau von 157 Meter Länge an; dieser Flügel steht noch im 
Rohbau; zum rechten Flügel sind die Grundmauern in derselben Aus- 
dehnnng gelegt, ebenso sind die Anbauten meist im Rohbau begriffen 
— heute lauter Wracks von ungeheuerlicher Kostspieligkeit! Mußte 
doch jeder Stein und jedes Stück Bauholz auf die einsame Insel ge- 
schafft, mußte doch dem Moorboden mit unglaublichen Kosten erst die 
Fähigkeit gegeben werden, einen solchen Kolossalbau zu tragen. 
Mit Ehrfurchtsschauern betreten wir das Heiligtum. Schon die 
Vorhalle giebt einen Begriff von der Großartigkeit, die uns im 
Innern erwartet. Bis jetzt entbehrt sie noch immer des malerischen 
Schmucks, und die endlose Reihe schlanker Säulen aus kreideweißem 
Marmor aus Südtirol blickt uns gespenstisch an. Aber eine belebende 
Figur ist doch schon da: aus einem Sockel von buntem Marmor ein 
überlebensgroßer Pfau aus Bronzeguß, ein Wunderwerk der Pariser 
Technik. Jede Feder glänzt in natürlichen Farben. Das ist jedoch 
nur eine leise Vorbereitung zu dem Meer von Glanz und Farbe, das
	        
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