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Beim weitern Vordringen erlosch ihm aber plötzlich sein Grubenlicht, 
und er tappte nun, umgeben von der dichtesten Finsterniß, in diesen 
furchtbaren Schlünden umher, vergeblich den Ausgang suchend. 
Sein Angstruf verhallte in den grausigen Höhlen, ohne das Ohr 
eines Erdenbewohners zu erreichen. Endlich, nachdem er drei Tage 
und drei Nächte lang zehnfach die Angst eines Lebendigbegrabenen 
ausgestanden hatte, erblickte er den rettenden Lichtstrahl, der ihn 
wieder zur Oberwelt zurückführte. Huuger, Angst und Anstren- 
gungen hatten aber seine Kräfte so erschöpft, daß er wenige Tage 
nachher starb. Judessen hatte er doch noch so viel Besinnung, seine 
Freunde auf die Geheimnisse dieser Höhle aufmerksam zu machen, 
weshalb sich auch bald mehrere fanden, die seinen Versuch mit 
gutem Erfolg wiederholten, die Höhle aber, ihm zu Ehren, Bau- 
mannshöhle nannten. Die Zeit der Entdeckung kennt man nicht; 
doch soll die Höhle schon in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts 
bekannt gewesen und bereits 1570 von den Grafen Ernst und 
Martin von Reinstein besucht worden sein. 
Der Baumannshöhle fast gegenüber, also auf dem rechten 
Bodeufer, befindet sich eine ähnliche Höhle, welche nach dem auf 
der Thalwand sich erhebenden Bielstein die Bielshöhe heißt. 
Sie wurde 1672 bei Gelegenheit eines Waldbrandes, der den Ein- 
gang sichtbar machte, entdeckt, aber erst 1788 durch den Bergmann 
Becker zugänglich gemacht. Wir haben sie, da sie im Ganzen der 
Baumannshöhle ähnlich ist, nicht besucht, sondern setzten nun uusern 
Weg nach Elbingerode fort. 
19. Das preußische Thüringen. 
Der südwestliche Theil der Provinz Sachsen wird von einem 
Theile Thüringens gebildet. Das ist ein schönes Land, in welchem 
herrliche Auen und Thäler mit Bergen, Hügeln und Höhenzügen 
abwechseln. Unser König besitzt nur einen Theil dieses reich ge- 
segneten Landes. Aber unsere Nachbaren in den anderen Theilen 
werden es uns gestatten, daß wir bei einer Rundschau auf das 
preußische Thüringen auch ihnen etwas über den Zaun gucken, 
damit wir uns mit ihnen des reichen Segens freuen können, welchen 
der liebe Gott dem Lande geschenkt hat. 
Von den Höhen des Thüringer Landes blickt man in Thäler 
hinab, in denen Dorf an Dorf, Feld an Feld liegt. Zunächst den 
Flüssen und Bächen breiten sich Wiesen aus, dann Feldfluren und 
oben die Wälder. Die Dörfer sind von herrlichen Obstanlagen 
umgeben, und die Felder prangen in Fruchtbarkeit wie Gärten. 
Hier siehst du Weizenflächen, grün und dunkel, dort goldgelbe 
Rübsengefilde, da Fenchel, Anis, Kümmel, Flachs u. f. w. Und 
das Alles kannst du wie eine Karte überschauen, wenn du einige
	        
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