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Damenspiel die Zeit vertreiben. Inwendig dieser Gebäude ist alles
äußerst geschmackvoll eingerichtet: die Tische von Marmor, die Wände
mit großen Spiegeln bedeckt, und vor den Säulengängen bis weit
in den Garten hinein stehen im Sommer oft unter Zelten unzählige
Tische und Stühle, die von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nach-
mittags, und Abends von 8 bis II Uhr stets besetzt sind. Um
11 Uhr Abends werden die Gitter des Gartens geschlossen, nachdem
durch die Trommel ein Zeichen gegeben ist.
Gehen wir vom Palais royal südöstlich, so kommen wir nach
dem Greve-Platz. Hier steht das alte Rath haus, das in
der Revolution so oft der Schauplatz der heftigsten und blutigsten
Auftritte war. Vor ihm stehen die berüchtigten Laternenpfähle,
an denen in der Revolution so Manche vom wildempörten Volke
aufgehängt wurden. Hier wurden die 60 Schweizer, die sich bei
der Erstürmung der Tuilerien ergeben hatten, abgeschlachtet; hier
stand die Guillotine, unter welcher Tausende von Schuldigen
und Unschuldigen bluteten. Im Rathhause sehen wir das Zimmer,
wo der schreckliche Robespierre verhaftet wurde, und sich durch
einen Pistolenschuß vom Leben zum Tode bringen wollte. Auch
wurde der Mörder Heinrichs IV., Ravaillac, auf dem Greve-
platze zu Tode gemartert.
Unter den Brücken, welche in die Vorstadt (Faubourg) St. Ger-
main führen, sind die berühmtesten die von Jena und Auster-
litz; beide ließ Napoleon aus Eisen aufführen, und bestimmte letz-
tere nur für Fußgänger. In der eben genannten Vorstadt steht
die Genofeva-Kirche, deren Bauart uns an die Peterskirche in Rom
erinnert. Unter den Särgen der hier liegenden Männer suchen wir
besonders die auf, welche die Gebeine des Dichters Voltaire
und des Philosophen Rousseau enthalten.
Die Katakomben.
Zu den Wohnungen der Todten gehören auch die Katakomben.
Man fand nämlich (erst kurz vor der Revolution), daß die Be-
gräbuisse innerhalb der Stadt, in den Kirchen und um dieselben,
für die Lebenden höchst nachtheilig wären; denn die Ausdünstungen
waren bei dem einen Kirchhofe so arg, daß die umstehenden Häuser
nach und nach von einer ekelhaften, talgartigen Masse überzogen
wurden. ^ Man beschloß daher, künftig außerhalb der Stadtmauern
zu beerdigen, und die vielen bereits in der Erde liegenden Gebeine
in die großen unterirdischen Höhlen zu bringen, die unter einem
großen Theile der Stadt hinlaufen, und ursprünglich Steinbrüche
waren, aus denen man sonst Bausteine zu Tage förderte. Seit
dem heißen die unterirdischen Gänge und Gewölbe Katakomben.