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dunkelgrünem Laube; hier eine Trauerweide, die biegsamen, matt- 
grünen Zweige kopfhängerisch zur Erde senkend, und dicht daneben 
eine störrige Pappel, keck in den Himmel aufstrebend, weiterhin 
erstreckt eine Kopfweide ihre lancettförmigen, weißgrauen Blätter 
zu einer Krone von matt angelaufenem Silber, worüber eine breit- 
blättrige Ulme ihre wagerechten Zweige wie ein Schirmdach ausbreitet; 
noch weiter recken alte Korbweiden ihre runzeligen, knorpeligen 
Stämme lichtscheu aus dem Wasser hervor, während in ihrer Nähe 
junge Erlen ihre luftigen Wipfel und ihre weiche, glatte Rinde allen 
Blicken preisgeben. 
Mit diesen verschiedenen grünen Färbungen steht höchst anziehend 
entgegen die blaue Himmelsdecke über uns, und die bunte Blumenfülle 
auf Wiesen, Triften, Feldern und Gewässern; da blühen in den 
herrlichsten Exemplaren die Wucherblumen mit dem silberweißen 
Heiligenschein, das Wiesengoldröschen mit dichtgefülltem Kelch, das 
Blutkraut mit winkelförmig in eine Aehre zusammengestellten pur- 
purrothen Blumen, der schöne Wasserliesch mit röthlichen, in einem 
Schirm beisammenstehenden Blüthendolden, das Mäuseöhrlein mit 
blauer Blumenkrone, von den Eingebornen als Thee gegen die Gelb- 
sucht gebraucht, das Labkraut und Waldmeisterlein mit sternförmig 
um den Stengel herumstehenden Blättchen und vielen weißen oder 
gelben, angenehm duftenden Blümchen, von den Leuten als ein 
milchmehrendes Mittel für melkende Küche gerühmt. 
Mit Entzücken mustert das Auge diese unzähligen Erzeugnisse 
des endlos spendenden und schaffenden Herrn der Natur, alle diese 
Wald-, Feld-, Wasser- und Sumpfgewächse, Gräser- und Wiesen- 
Muter, Schilf- und Rohrpflanzen, die in einem heitern, ruhigen 
Lichte erglänzen. Bald hemmt eine dichte Buschwand die Aussicht 
ins Weite, bald öffnet ein zu beiden Seiten mit großen Bäumen 
besetzter Kanal eine ansehnliche Perspective in gerader Linie; fast 
mit jeder Minute wechseln die Ansichten in diesem kanaldurchfurch- 
ten Labyrinth, das man wie die Lagunen und Straßen von Ve- 
nedig in Kähnen bereisen muß. Hier wehren alte Baumstämme 
vom achtbarsten Umfange der Meeresbrandung freien Zutritt; an- 
derswo tritt das Meer ungehindert ins Land, macht mannichfaltige 
Wendungen, wunderlich ausgezackte Einschnitte und bildet kleine 
Buchten und Binnenwasser, deren einförmige Flächen von Inseln 
malerisch unterbrochen sind. 
Man wird nicht müde umherzufahren, im kühlen Dämmerschein 
dieser Laub- und Wasserwelt, wo bisweilen die Schilfgräser 
so sehr das Ufer verdecken, daß die Kronen der Bäume so dicht 
zusammenschließen, daß man weder Himmel noch Erde sieht. Kein 
Weg und Steg verkündet die Nähe der Menschen, kein Lärm und 
Getöse stört die Seele in ihren Träumereien und Betrachtungen; 
kaum hört man das Gezwitscher der Singvögel, das Gesumme der
	        
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