Object: Homers Ilias und Odyssee nach Voß (Teil 1, [Schülerband])

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Denn leicht möcht' erzürnen ein Mann, der mächtigen Ansehns 
Argos' Voͤlker beherrscht und dem die Achäer gehorchen. 
Shrker ja ist ein König, der zürnt dem geringeren Manne. 
Wenn er auch die Galle den selbigen Ta zurückhält: 
Dennoch laurt ihm beständig der ne Groll in dem Busen, 
Bis er ihn endlich gekühlt. Drum rede du, willst du mich schützen?“ 
Ihm antwortetẽ drauf der Held, der schnelle Achilleus: 
„Sei getrost, d Furcht erklaͤre den göttlichen Willen. 
Denn dbei Apollon, dem Liebling des n zu welchem du, Kalchas, 
Flehst, wenn du offenbarst den Ader den e Willen: 
Keinel, so lang' ich leb' und das Licht auf Erden noch schaue, 
Soll bei den räumigen Schiffen mit frevelnder Hand dich berühren, 
Keiner von allen Aßäern! und nenntest du selbst Agamemnon, 
Welcher sich rühmet zu sein der mächtigste aller Achãäer.“ 
Jetzo begann er getrost und sprach, der e Seher: 
„Nicht b Geluͤbd' erzürnten ihn, noch Sekatomben; 
Sondern er zürnt um den h den also entehrt ne 
Picht die Tochter befrei) und nicht annahm die Geschenke: 
Darum gab uns Jammer Wollod, wird weiter ihn geben. 
Nicht wird eher der Gott abwenden das böse Verderben, 
Bis man zurück dem Vater das strahlenäugige 
Hingibt, frei, ohn' Entgelt und mit heiliger Festhekatombe 
Heim gen Chryfa führt. Das möcht, ihn vielleicht uns versöhnen.“ 3 
Also redete jener und setzte sich. Jetzo erhob sich 
Atreus' Heldensohn, der Völkerfürst Agamemnon, 
Zuͤrnend, voll Wur, es schwoll ihm das finstere Herz von der Galle, 
umstromt, und den Augen entfunkelte glühendes Feuer. 
Gegen Kalchas zuerst mit drohendem Blicke begann er: 
„Unglücksprophet, der nie ein heilsames Wort mir geredet! 
mnmerdar erfteut es dein Herz, mir Böses zu künden! 
Gutes hast du noch nimmer geweissagt oder vollendet! 
Jetzt auch meldest du hier als Götterspruch den Achäern: 
Därum habe dem Volke der Gott die Leiden gesendet, m 
Weil für Chryses Tochter ich selbst die köstliche Lösung 
Anzunehmen verwarf. Denn traun! weit lieber behielt' ich 
Diese daheim, da ich höher wie Klytämnestra sie ächte, 
Weiner 33 Vermaͤhlte: denn nicht ist jene geringer, 
Weder an Bildung und Wuchs, noch an Geist ünd künstlicher Arbeit. 
Dennoch will zurück ich sie geben, geschieht's euch zum Heile. 
Denn ich wunsche des Volkes Heil und nicht sein Verderben. 
Aer velschafft nir sofort Ersatz; ich darf nicht alleine 
Dastehn ohne Ehrengeschenk; nicht wäre das schicklich 
Alle, sehet ihr ja, welch ein urenient mir entgehet.“ 
Ihm erwiderte drauf der Held, der schnelle Achilleus: 
„Mreus' Sohn, ruhmvollster, am meisten ierig nach Habe: 
Welches Geschenk verlangst du vom edlen 8 der Achäer? 
Keineswegs npen wir d gemeinsame Güter; 
Sondern so viel wir aus Stadten erbeuteten, wurde geteilet; 
Nuch nicht ziemt es dem Volke, das einzelne wieder zu sammeln. 
Aber entlass du jetzo das Mädchen, und wir Achäer 
Wollen sie dreifach ersetzen und vierfach, wenn uns dereinst Zeus 
Gonnen wird, der Troet befestigte Stadt zu erobern.“ 
Ihm antwoͤrtete drauf der Voͤlkerfürst Agamemnon: E 
„Nein, wie wacker du seist, gottgleicher Achilleus, nicht suche 
Dich zu verstellen! MNe wirst du mich schlau überlistend bereden! 
E 
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