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14,000 Geviertmeilen. Außer Rußland hat es also die größte
Ausdehnung von allen Ländern Europa's. Es nimmt die Mitte
des Welttheils ein und ist von allen Seiten, wenn auch zum Theil
durch Meere getrennt, von anderen Ländern und Reichen umgeben.
Gegen Norden stößt es an zwei Meere, wovon eins ein Theil des
Oceans, das andere freilich nur ein Binnenmeer ist. Gegen Süden
hat es Antheil an dem großen mittelländischen Meere, wodurch ihm
Süd-Europa, die Küsten von Asien und Afrika, selbst das Weltmeer
eröffnet sind. — An Unebenheiten ist Deutschland sehr reich aus-
gestattet, und es besitzt die höchsten des Welttheils. Gegen Süden
baut sich das mächtige Alpengebirge auf, zum großen Theil mit
Lasten nie aufthauenden schimmernden Eises bedeckt. Dieses Hoch-
gebirge nimmt etwas mehr als ein Fünftheil der ganzen Oberfläche
ein. An dieses legt sich nördlich ein Hochland niederer Art, bei-
nahe zwei andere Fünftheile des Ganzen bedeckend, ein Gemisch von
nicht zu rauhen waldbewachsenen Gebirgszügen, die sich nach allen
Richtungen erstrecken, von größeren und kleineren Bergebenen, zum
Theil rauhen, zum größeren Theil sanftgewölbten und breiten
Thälern, des reichsten Anbaus fähig. Gegen Norden bis zum
Meere folgt dann das Tiefland, die letzten zwei Fünftheile ein-
nehmend. Eine sehr reiche Bewässerung durchfurcht das Ganze
und mächtige Ströme durchfluthen das Land. Sie haben einen
großen Theil ihres Laufs durch Hochland zurückzulegen, treffen
Hindernisse, überwinden diese und bilden Durchbrüche durch Fels-
land, welche die erhabensten des Welttheils sind. Es münden aber
in Deutschland selbst vier größere Ströme in heimische Meere
wovon glücklicherweise nur einer einem Binnenmeere angehört; der
fünfte große Strom mündet freilich in ein weitentferntes Meer und
geht durch zwei fremde Läuder. Diese Ströme mit ihren Neben-
flüssen eröffnen dem Verkehr weit ins Land gehende Wafferbahnen
und setzen zugleich das tiefe Innere mit dem Meere in Verbindung.
Hiernach hat Deutschland einen außerordentlichen Reichthum
an Formen und übertrifft an Erhabenheit, Schönheit und Mannich-
faltigkeit derselben die meisten übrigen Länder Europa's. Rußland
kann in dieser Hinsicht gar nicht in Betracht kommen. Skandina¬
vien, großartig, aber starr und kalt, tritt weit zurück, noch weiter
Dänemark. Frankreich ist gegen Deutschland im Ganzen nur ein-
förmig, wenn es auch gegen dieses wieder andere wesentliche Vor-
theile darbietet. Auch Ungarn, welches der Berührung mit dem
Meere entbehrt, bleibt merklich hinter ihm. Die pyrenäifche Halb-
insel, ganz aus Hochland bestehend, bei fast gänzlichem Mangel
an Tiefland, im Innern waldlos, sonnenverbrannt, wasserarm und
daher ohne bequem ausgebildeten Stromlauf, reicht, bei allem
Schmelz einiger Gegenden, im Ganzen nicht an Deutschland. Die
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