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trügen Knöpfe, die der Drechsler ans ihren Hufen gefertigt hat
und irgend ein Bauer oder Gärtner kaufte den Dung und den
Leim aus seinen Knochen. Am besten gefällt mirs, daß die
schönen langen Haare an Schweif und Mähnen auf Violinbögen
gespannt werden, da macht das Pferd noch im Tode den Men-
schen Freude, wenn er liebe Lieder und frohe Tänze erklingen
hört."
55. Wie Fritzl die Vorschriften für den Verkehr
praktisch gelernt hat.
„Nun, Mutter, freut's dich nicht, daß der Junge so glatt
und gut in die Lateinschule aufgenommen wurde?" fragte mit
vergnügtem Gesicht der Vater. „Ja natürlich," seufzte Mutter,
„aber bange habe ich halt auch um ihn. Denk nur den weiten
Schulweg? Was kann da alles vorfallen? Man weiß ja über-
Haupt nie, was die Buben anstellen, wenn ein Trupp zu-
sammenkommt!"
„Ist nicht so gefährlich! Vor allem bekommt Fritzl eine
Straßenbahnkarte." „Als ob damit Gefahr und Angst aus der
Welt geschafft wären." „Nun, nun, er hat ja daheim und in
der Schule genug Verhaltungsregeln gehört. Auf die wichtigsten
werde ihn ihn nochmal aufmerksam machen. Du wirst ihm —
soweit kenne ich dick — jeden Tag die dringendsten wieder-
holen. Bleiben sie ihm nicht in Erinnerung, so muß er mit
ein paar unangenehmen Erfahrungen Lehrgeld bezahlen. Auch
ist er ja alt genug und doch im allgemeinen verständig, so daß
du dich nicht so sehr zn beunruhigen brauchst?"
Die Mappe unter dem Arm, die Schülerkarte in der Joppen-
tasche, so wanderte der kleine Lateiner täglich vom Hanse fort.
Wo er einsteigt, ist keine ständige, nur eine Bedarfshaltestelle.
Wie es ihm geheißen, wartet er auf der „Insel" und gibt dem
Wagenlenker ein Zeichen. Gleich beim ersten Male bekam er
vom Schaffner einen grimmigen Deuter: „Erst aussteigen lassen?
Können die Burschen nicht warten! Die Füße einziehen!
Meinst du, ich will darüber stolpern? Oder sollen die Kleider
der andern Leute den Schmutz von deinen Stiefeln fegen?
Fahrkarte herrichten! Du kramst ja eine Ewigkeit bis du sie
aus der Tasche bringst, ich habe noch mehr Fahrgäste, die auch
Karteu bekommen müssen!" Beschämt senkte Fritzl den Kopf.
Wie unangenehm von einem Fremden vor Fremden zurecht-
gewiesen zu werden! Das wird er sich merken. Die Zer-