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starken zähen Zweige tragen ein ziemlich großes Schneegewicht.
Da die Fichte nicht gleich den Laubbäumen im Frühjahr die
Blätter ersetzen muß, bedarf sie geringerer Nahrung aus dem
Bodeu und kann ihre eigentliche Arbeit, das Wachsen- und
Blühen, sofort beginnen. Die Blüten sind Kätzchen, die anfangs
eine rötliche, später rotbraune Farbe zeigen. Die männlichen
Kätzchen erzeugen zahlreiche Staubgefäße mit fo großen Mengen
gelben Blütenstaubes, daß Boden und Gewächse von ihm be-
deckt werden und daß das Volk von einem Schwefelregen spricht.
Die weiblicheu Blüten sind durch ihre aufrechte Stellung und
die auseinander gespreizten Blättchen zur Aufnahme des Stau-
bes geeignet. Nach der Bestäubung schließen sich die Schuppen-
blättchen, verklebeu sich dicht mit Harz, verholzeu und nehmen
eine bräunliche Farbe an. Ist der Same reif, bei der Fichte
schon im ersten Jahr, so spreizen sich die Schuppen und der ge-
flügelte Same wird vom Winde fortgetragen. Bei Regen schließen
Die Rottanne.
sich die Schuppen wieder und
schützen so. den Samen vor
der schädlichen Nässe. Erst
wenn die Zapfen leer siud,
fallen sie ab. Die Früchte
sind braune, abwärts häu-
gende Zapfen. Die juugeu
Bäumchen werden alljährlich
in Massen als Christbäum-
chen verwendet. Auch schmückt
man gerne Festsäle mit ihneu
und setzt sie als Zier auf deu
Dachstuhl des neuen Hauses.
Der Stamm des alten Baumes
wird nicht nur zu Breun-
holz zerkleinert sondern seiner
schlanken Höhe wegen als
Mastbaum aufgerichtet, ferner
zu Balken, Brettern, Röhren,
Latten ufw. gebraucht. Mit
den Ästen bedeckt der Gärt-
ner im Winter seine Pslanzeu.
Die juugen Triebe sind zur Be-
reitung stärkender Bäder be-
liebt. Am Grunde des Trie-
bes sind zahlreiche, braune.