Full text: Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild (Bd. 1)

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starken zähen Zweige tragen ein ziemlich großes Schneegewicht. 
Da die Fichte nicht gleich den Laubbäumen im Frühjahr die 
Blätter ersetzen muß, bedarf sie geringerer Nahrung aus dem 
Bodeu und kann ihre eigentliche Arbeit, das Wachsen- und 
Blühen, sofort beginnen. Die Blüten sind Kätzchen, die anfangs 
eine rötliche, später rotbraune Farbe zeigen. Die männlichen 
Kätzchen erzeugen zahlreiche Staubgefäße mit fo großen Mengen 
gelben Blütenstaubes, daß Boden und Gewächse von ihm be- 
deckt werden und daß das Volk von einem Schwefelregen spricht. 
Die weiblicheu Blüten sind durch ihre aufrechte Stellung und 
die auseinander gespreizten Blättchen zur Aufnahme des Stau- 
bes geeignet. Nach der Bestäubung schließen sich die Schuppen- 
blättchen, verklebeu sich dicht mit Harz, verholzeu und nehmen 
eine bräunliche Farbe an. Ist der Same reif, bei der Fichte 
schon im ersten Jahr, so spreizen sich die Schuppen und der ge- 
flügelte Same wird vom Winde fortgetragen. Bei Regen schließen 
Die Rottanne. 
sich die Schuppen wieder und 
schützen so. den Samen vor 
der schädlichen Nässe. Erst 
wenn die Zapfen leer siud, 
fallen sie ab. Die Früchte 
sind braune, abwärts häu- 
gende Zapfen. Die juugeu 
Bäumchen werden alljährlich 
in Massen als Christbäum- 
chen verwendet. Auch schmückt 
man gerne Festsäle mit ihneu 
und setzt sie als Zier auf deu 
Dachstuhl des neuen Hauses. 
Der Stamm des alten Baumes 
wird nicht nur zu Breun- 
holz zerkleinert sondern seiner 
schlanken Höhe wegen als 
Mastbaum aufgerichtet, ferner 
zu Balken, Brettern, Röhren, 
Latten ufw. gebraucht. Mit 
den Ästen bedeckt der Gärt- 
ner im Winter seine Pslanzeu. 
Die juugen Triebe sind zur Be- 
reitung stärkender Bäder be- 
liebt. Am Grunde des Trie- 
bes sind zahlreiche, braune.
	        
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