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spiegel erhebt, sieht es doch als ein stattliches Gebirge aus,
da es unmittelbar aus der Tiefebene emporsteigt. Seinen
Namen hat es von der Weser, die es durchbricht. Die Durch-
bruchsstelle heißt Porta Westfalica, d. h. „Westfälische Pforte",
weil man, von Norden kommend, nur durch dieses Tor Eingang
in Westfalen findet. Der Sage nach soll ein Blitzstrahl das
Gebirge gespaltet haben. Am rechten Ufer des Stromes ragt
der steile Jakobsberg empor. Seinen Namen hat er
von einem Invaliden Jakob, der nach dem Siebenjährigen
Kriege sich dort eine Hütte und an dem Südabhange einen
Weinberg baute. Der Abhang des Berges mußte bedeutend
abgetragen werden, damit die Eisenbahn vorbei gehen konnte.
Auf dem Kamme steht etwas rückwärts der B i s m a r ck t u r m
mit dem Brustbildnis des großen Kanzlers. Am linken Weser-
ufer erhebt sich der weniger steile Wittekindsberg;
zwischen ihm und dem Flusse ist Raum für Wiesen und Felder
geblieben. Oben steht das 88 in hohe Denkmal Kaiser
Wilhelms I., das die Provinz Westfalen seinem Andenken
errichtet hat. Der untere Ringabsatz desselben hat einen Durch-
messer von 120 m und eine Breite von 32 in. Auf ihm erhebt
sich der Unterbau mit den Treppenanlagen und der Inschrift:
Wilhelm dem Großen
die Provinz Westfalen.
Unter einem von sechs hohen Pfeilern gestützten Traghimmel
steht das 7 in hohe Standbild des Kaisers, aus Erz gegossen.
Die Uniform der Garde du Corps kennzeichnet den Soldaten,
der von den Schultern herabwallende Krönungsmantel den
Herrscher, der Lorbeerkranz auf dem unbedeckten Haupte den
Siegeshelden. Der rechte Arm ist segnend und schützend er-
hoben, die linke Hand stützt sich fest auf den Reitersäbel. Die
Spitze des Denkmals ziert die Kaiserkrone. Vom Wittekinds-
berge aus zieht die Kette unter dem Namen Wiehenge-
b i r g e (Weihe- oder heil. Gebirge) nach Westen weiter.
In ihm erhebt sich oberhalb der Kreisstadt Lübbecke ein spitzer
Berg, die B a b i l o n i e genannt. Die einzelnen Steine,
Mauerstücke und die Spitzen eines dreifachen Walles, die
man hier findet, sollen die Trümmer einer Burg sein, auf der
der Sachsenherzog Wittekind gestorben ist. Die Sage meldet,
daß er in der versunkenen Burg schlafe, aber einst, wenn
seine Zeit gekommen, wieder hervortreten werde, wie Friedrich
Barbarossa aus dem Kysfhäufer. — Fast an der Westgrenze