Full text: Hülfsbuch zum heimatkundlichen Unterricht

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Mühlen, Bäckereien, Brauereien und Kellereien, sowie 
Werkhäuser verbunden waren, so konnten die Mönche auch 
die Handwerker zu den verschiedensten Arbeiten anleiten. 
Der oberste Mönch im Kloster war der Abt. Die Mönche 
nannten sich Brüder. Es gab besondere Mönchsklöster und 
auch Frauenklöster. Die Klosterfrauen hießen Nonnen und 
nannten sich Schwestern. 
SS. Messen und Märkte und ihre Einwirkung auf 
Handel und Gewerbe. 
Als unsere Vorsahren anfingen, Garn zu spinnen und 
Tuch zu weben, gab es noch keine Kauf- und Handelsplätze. 
Später zogen die großen Kirchenfeste allerlei Handelsleute 
an. Diese benutzten das Zusammenkommen der vielen Leute 
dazu, ihre gekauften Waren auszutauschen oder zu verkaufen. 
Sind auch die großen Kirchweihfeste vorüber, so haben sich 
doch die Verkaufsgelegenheiten bis auf den heutigen Tag er¬ 
halten. Aus den Messen werden hauptsächlich Waren im 
großen gehandelt und zwar solche, die gemessen werden, 
z. B. Kleiderstoffe (— Meßartikel), aber auch Leder- und Pelz- 
waren. Die Messen haben sich besonders in den großen 
Städten erhalten und dauern meistens mehrere Tage. Die 
Märkte, auch Jahrmärkte genannt, werden in allen Städten, 
Flecken und großen Dörfern abgehalten. Hier wird im 
kleinen eingekauft und meistens nur an einem Tage. Selten 
dauern die Jahrmärkte mehrere Tage. (Die Verdener Dom- 
weih hält 5 Tage an.) Besonders sind es von jeher die 
Landleute gewesen, welche sich Kleidungsstücke und Gebrauchs- 
gegenstände vom Jahrmarkte holten, da sich in dem eigenen 
Wohnorte keine Gelegenheit zum Kausen bot. Infolgedessen 
bezogen auch vielfach Handwerker und Krämer die Jahrmärkte 
(Kram-), um ihre Waren möglichst schnell und gut abzusetzen. 
Durch die Jahrmärkte gelangten Kaufmanns- und Handwerker- 
stand zur Blüte. Durch die Verbesserung und Vermehrung 
der Verkehrswege, besonders durch den Eisenbahnverkehr, hat 
die Bedeutung der Märkte nach und nach verloren und die 
tägliche Kaufgelegenheit in den Ladengeschäften sich sehr ge- 
hoben. Doch üben die Schau- und Belustigungsbuden und 
die Karussels der Jahrmärkte aus die Jugend noch immer 
ihren Reiz aus. Von großer Bedeutung sind dagegen jetzt 
die Viehmärkte geworden.
	        
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