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entwässert der zur Este fließende Goldbeck den nördlichen Teil
des Trentseemoors, welches sich westlich vom Litberge ausbreitet.
Im südlichen Teile dieses Moores liegt der Trentsee, im
nördlichen die Niederung des ehemaligen Tannensees. In dem--
selben hatte vor 700 Jahren der Raubritter Hinrich von der
Borch eine Burg, die aber von seinen Feinden zerstört wurde
(Sage vom „isern Hinnerk"). — Im kahlen Moor bei Ahler-
stedt hat die Aue ihren Ursprung. Sie wendet sich in einem
Bogen nach Nordosten, berührt den im Süden von schönen
Laubwaldungen umgebenen Flecken Harsefeld, wird bei dem
Flecken Horneburg schiffbar, durchfließt als Lühe das Alte
Land und mündet bei Grünendeich in die Elbe. — Die Bever
entwässert das Frankenmoor, welches die Kolonie gleichen
Namens trägt. — Die Schwinge entspringt im Hohenmoor
und fließt in vielen Windungen durch ihr Wiesenmoortal
nordostwärts. Von Stade ab vermag sie auch größere Schiffe
zu tragen. Sie mündet bei Brunshausen in die Elbe. Ihr
Mündungsgebiet gehört unter dem Namen Stadersand zu
Stade. Hier erhob in früherer Zeit der Rat der Stadt den
Elbzoll, hier stand deshalb auch „des Rades brunes Hus, wo
de Töllner in wahnet".
Die Bäche, welche von Norden her der Schwinge zufließen,
zerschneiden den südlichen Teil des Rückens von Himmel-
pforten, so daß er dem Auge mannigfache Abwechselung
bietet. In unmittelbarer Nähe der Stadt Stade sind die be-
deutendsten Höhen dieses Rückens. Hier liegen der Schwarze
Berg, aus dessen wohlgepflegten Anlagen sich der Bismarck-
türm erhebt, der Hohe Wedel und der 41 m hohe, mit Nadel¬
holz bestandene Lohberg. — Der Rücken von Himmel-
psorten besitzt zwei größere Binnenmoore, von welchen das
südwestlich am Lohberge gelegene die Kolonie Weißenmoor
enthält. Das andere, das Hohe Moor, wird hauptsächlich vom
Mühlenbach entwässert; dieser fließt an dem lieblich gelegenen
Flecken Himmelpforten vorbei und mündet bei Horst in die
Oste. — Der nördliche Rand des Rückens von Himmelpsorten
fällt allmählich zum Ostetal und zum Kehdinger Moor ab.
Daß das Gebiet des Kreises Stade schon in vor- und
frühgeschichtlicher Zeit bevölkert war, beweisen die noch vor-
handenen Grabstätten aus der heidnischen Urzeit. Bekannt
sind die Steingräber im Dohren bei Grundoldendorf (Ge-
meinde Apensen). Der Geestrand am Estetal trägt bei Nindorf
noch heute ungezählte halbkugelsörmige Hünengräber