Die wirtschaftlichen Verhältnisse Würzburgs. 9
Nebel bilden sich hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst und da gewöhn-
lich nur in den Morgen- und Abendstunden. Durchschnittlich siud im Jahre 155
trübe Tage, vollständig klar und heiter sind 57 Tage.
Für das Jahr 1911 ergeben sich folgende Witterungsverhältnisse: Januar — 1,25" C,
August + 20,74° C, Jahrestemperatur -f 9,99° C; größte Kälte im Januar — 13,8°,
größte Hitze Juli -f 36 °. 32 Gewitter. Kleinste Regenmenge im Januar 13 mm,
größte im Mai 68 mm (im Juli nur 18 mm), Jahresmittel 445 mm. 151 Nieder¬
schlagstage, 75 klare und nur 123 trübe. 1911 war ein auffallend heißes Jahr, die Wirkung
äußerte sich auf das Wachstum: viel Getreide, wenig Kartoffeln und Futter, guter Wein!
Die Witterungsverhältnisse werden in Würzburg genau beobachtet, ihre Er-
scheinungen sorgfältig aufgezeichnet. Dies geschieht in der m e t e o r o l o g i s ch e n
Station, welche im Physikalischen Institut am Pleicher Ring als Station zweiter
Ordnung seit 1880 eingerichtet nud an das bayerische Beobachtungsuetz angeschlossen
ist. Die Witterungserscheinungen werden auch in beit Tageszeitungen veröffent¬
licht, ebenso erscheint alle Monate eine Übersicht. Über den täglichen Stand des
Wetters kann man sich auch selbst vergewissern, an einigen Plätzen der Stadt sind
Wetterhäuschen mit verschiedenen Instrumenten aufgestellt, an den Post-
ä m t e r n wird durch Anschlag die voraussichtliche Wetterlage bekannt gegeben
(sogenannte Wetterprognose).
Die Wärme, die milden Winde und die reichlichen Niederschlagsmengen be-
wirken, daß Würzburg zu den mildesten Gegenden Deutschlands gehört.
IV. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Würzburgs.
1. Bodenbeschaffenheit. — Landwirtschaft.
Würzburgs Umgebung ist mit wertvollen Naturgaben ausgestattet. Fehlelt
auch Kohlen und Eisen, die Hauptträger des heutigen Großgewerbes oder der In-
dnstrie, so enthält das Erdinnere doch so manche Schätze, welche durch den rührigen
Fleiß der Bewohner gehoben werden.