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ausgerissen werden. Zwischen den kleinen, runden Blättchen glänzen
die blauen Beeren, und nun geht's fleißig ans Pflücken. Zuerst liest
jeder ins Mäulchen, dann aber wird eine Schnur mit einem Töpfchen
um den Hals gehängt, und nun wird um die Wette gepflückt. Das
flinke Lieschen kann sein Töpfchen zuerst in den großen Henkelkorb
schütten; die anderen folgen ihr aber auch bald, und nach ein paar
Stunden ist er voll.
2. Auf weichem Moose wird nun Mittagsrast gehalten. Die
Butterbrote schmecken nach der lustigen Arbeit vortrefflich. Klein
Hannchen hat in der
Nähe am Waldwege
Erdbeeren entdeckt
und nascht ganz still
allein, ehe Bruder
Otto dazukommt.
Der kann auch nicht
stillsitzen und macht
am nahen Graben
Jagd auf bunte
Schmetterlinge. Die
ganze Gesellschaft
aber springt auf,
als er ruft: „Eine
Schlange, eine Schlange!“ Alle können noch sehen, wie eine braune
Schlange unter einer dicken Wurzel verschwindet. Auf dem Rücken
hatte sie einen schwarzen Zickzackstreifen. „Das war eine giftige
Kreuzotter“, sagte Paul, der schon in der ersten Klasse sitzt. Mit
der Mittagsruhe ist's nun vorbei, und bald geht's nach Hause. Die
Mutter lobt die fleißigen Kinder, die mit schwarzblau gefärbten Händen
und Lippen, aber auch mit vollem Korbe kommen. Am nächsten Morgen
trägt die Mutter die gesammelten Heidelbeeren in die nahe Stadt.
Nach Paul Grothe. (irts Lesebuch für die Unterstufe. Ausg. 2)
43. Der Gewittersturm.
1. An einem heißen Sommernachmittage machte ich mit mehreren
Kameraden einen Spaziergang in den Wald. Die Sonne stand hoch
am Himmel und sandte glühende Strahlen herab. Kein Lüftchen