Full text: Lesebuch der Erdkunde

28 Anleitung. B. Die hauptsächlichsten Bodengestalten der Erdoberfläche. 
der südbayerischen Hochebene n. s. f. Diese einzeln aus einer kleineren Ebene 
plötzlich aufsteigenden, oder auch auf einer Höhenplatte sich erhebenden Berge oder 
Hügel bilden nicht selten Vorberge eines in der Nähe aufsteigenden Gebirges, oder 
auch dessen Schluß; bisweilen aber stehen sie ganz einzeln für sich in ihrer 
Gegend. 
Sehr häufig erheben sich solche vereinzelte Berge steil und jäh aus der Land- 
schast, und bestehen dann aus einem sehr harten Felsgestein, dem man es noch 
ansieht, daß es einst in geschmolzenem Zustande war. Solche schroffe Plutonische 
Einzelberge sind in einer Periode der Urzeit aus dem Innern der Erdrinde hervor- 
getrieben worden, haben in glühendflüssigem Zustande das Gestein der Gegend 
durchbrochen, sind über das umgebende Land emporgestiegen und dann erkaltet und 
verhärtet, und stehen nun als Zeugen vorgeschichtlicher Erderschütterungen, Gebirgs- 
bildungen und Umwälzungen da. Sie haben je nach der Größe ihrer Masse, sowie 
-nach der Art ihres Felsgesteins, bald eine dom- oder glockenförmige, bald eine kegel- 
oder pikförmige (Fig. 12), bald eine türm- oder mauerförmige, bald eine tafelförmige oder 
auch eine unförmliche Gestalt. Ihr Scheitel bildet demnach oft eine rundliche 
5ig, 12. Der pur» de Dome als Beispiel eines domförmigen Berges. 
Kuppe, oft eine Spitze, oft eine Platte oder einen schmalen Grat mit schroffen Ab- 
stürzen. Ihr Rumpf (der eigentliche Bergkörper) besteht bei dem einen aus einem 
gleichmäßig nach allen Seiten hin geneigten, mehr oder weniger schroffen Abhänge, 
bei dem andern aus ganz verschieden gestalteten Abfällen; auf der einen Seite lehnt 
er sich sanft bis zur Bodenfläche herab, auf einer andern prallt er mit einem Steil- 
abstnrz von oben bis unten in die Tiefe, auf einer dritten hat er mehrere Absätze 
oder Stufen, teils steilere, teils sanftere, je nachdem festere Schichten des Gesteins 
mit weniger festen wechseln. Bei einem dritten Berge besteht der Rumpf aus einem 
sanftgewölbten, rundlichen, angenehm geschwungenen Leibe, etwa mit lieblichen Ein- 
buchtungen an den Abhängen; bei einem vierten ist er eine mächtige Bergsäule, 
oder eine hochaufgetürmte Masse mit hervorstehenden Felsenhörnern. — Die einen 
Berge laufen mit einem deutlichen Fuße allmählich in das umliegende Land aus, 
andere stürzen ganz fchroff, sogar senkrecht, hinab, wieder andere bilden einen 
scharfen, jedoch mehr oder weniger gewölbten Rand an ihrem Fuße; bei noch andern 
besteht der Bergfuß aus einem fast abgesonderten Gestelle, auf welchem erst der 
Rumpf aufgesetzt ist.
	        
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