Full text: Lesebuch der Erdkunde

424 X. Spanien. 
Höhen unterbrochen, mit traurigem Naturcharakter. Die Vorhügel ihrer Rand- 
gebirge waren noch dicht besetzt mit dem Gebüsche der Stein- und immergrünen Eichen, 
kommt man aber von ihnen auf die unabsehbare Hochebene hinab, so haben die 
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Waldungen ein Ende. Ein dürrer Boden fast ohne Baum, ohne Wiesen und Quel¬ 
len; bald ganz eintönig mit knrzhalmigen Gräsern, oder andern oft strauch- 
artigen Futterpflanzen bedeckt, bald ganz leer von Pflanzenwuchs, völlig öde, zum 
Teil sogar Salzboden; eine meist wagerecht ausgebreitete Flözbildung, von braunem 
Sand bedeckt, mit Felsblöcken und Rollkieseln besäet, — eine Steppe. So ist das 
ganze innere Tafelland von Alt- und Neukastilien, nebst Leon, 4200 Q.-M. groß. 
§ 392. Die wenigen Flüsse der Hochebene sind Sommers wasserarm, stellen- 
weife ganz trocken, im Winter aber reißende Ströme, die oft Überschwemmungen an- 
richten. So selbst die Hauptflüsse, die mit einander parallel von Ost nach West 
ziehen, in der nördlichen Hälfte der Dncro (105 M.), in der südlichen der Tajo 
(123 M.) und der Guadiaua (70 M.), der von Badajoz an eine südliche Rich- 
tuug einschlägt; beide überdies durch Stromschnellen, Strudel und Versandungen 
zur Schiffahrt untauglich. Am leichtesten wäre dem Dncro zu helfen. — Der An¬ 
bau ist daher sehr spärlich: schlecht bestellte Kornfelder um die seltenen Ortschaften, 
oft meilenweit keine Pflanzung, kein Dorf, kein Haus. Zwar, wo die Bewohner 
dem Boden durch Bewässerung nachgeholfen haben, gedeiht Wein, Weizen, Gerste,
	        
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